Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Der haarige Affe" von Eugene O'Neill im Deutschen Schauspielhaus Hamburg "Der haarige Affe" von Eugene O'Neill im Deutschen Schauspielhaus Hamburg "Der haarige Affe" von...

"Der haarige Affe" von Eugene O'Neill im Deutschen Schauspielhaus Hamburg

Premiere am 17/02/2018, 18:30 Uhr

"Das Stück muss von 8 Uhr bis wann immer es verdammt nochmal zu Ende zu sein gedenkt gehen, vielleicht Viertel vor 12. Wenn es Wiederholungen gibt, müssen die drinbleiben, weil sie absolut wichtig sind für das, was ich vermitteln will."

Dieses Zitat des amerikanischen Dramatikers Eugene O’Neill könnte auch aus dem Mund von Regisseur Frank Castorf stammen, der es ja bekanntlich gerne mag, wenn Stücke eine gewisse Länge haben – und dem man auch eine Vorliebe für Theaterstoffe des frühen 20. Jahrhunderts nachsagt.

 

O’Neills Stück »Der haarige Affe« entstand im Jahr 1921, nachdem O’Neill, Sohn eines Schauspielerehepaars und geboren in einem New Yorker Hotelzimmer, sein Studium abgebrochen, sich als Goldsucher verdingt und einige Zeit als Matrose die Weltmeere befahren hatte. Es spielt zunächst im Bauch eines Ozeandampfers, wo Heizer Robert Smith, genannt Yank, auf die schöne und reiche Mildred Douglas trifft, deren Laune es gerade ist, sich für sozial Benachteiligte zu interessieren.

Der Anblick des vor Naturgewalt strotzenden Proleten Yank jedoch haut die junge Frau förmlich um – und stürzt Yank in eine Identitätskrise, die sein Selbstverständnis als Tatmensch ins Wanken bringt. Er begibt sich auf die Suche nach sich selbst und seiner Rolle in einer Klassengesellschaft, die für ihn rätselhaft und undurchdringlich bleibt. O’Neill lässt seinen Protagonisten durch das Labyrinth von New York irren, ihn auf Gewerkschaftler, Sozialdemokraten, Anarchisten und Kommunisten treffen, die ihn nur in ihren Reihen akzeptieren, wenn er ihnen ähnlich wird – sich anpasst. Doch das kommt für Yank nicht infrage. Endet er schließlich im Zoo – oder vielleicht auf einem exotischen Eiland in der Karibik? Alles ist möglich.

Es spielen:Paul Behren, Thelma Buabeng, Marc Hosemann, Charly Hübner, Abdoul Kader Traoré, Anne Müller, Josef Ostendorf, Lilith Stangenberg, Michael Weber, Samuel Weiss, Daniel Zillmann
 

  • Regie:Frank Castorf,
  • Bühne:Aleksandar Denic,
  • Kostüme:Adriana Braga Peretzki,
  • Licht:Lothar Baumgarte,
  • Dramaturgie:Patric Seibert,
  • Künstlerische Produktionsleitung:Sebastian Klink,
  • Video- und Livemitschnitt:Marcel Didolff,
  • Video- und Live-Mitschnitt:Alexander Grasseck, Marek Luckow,
  • Video-Assistenz:Verena Buttmann,
  • Live-Kamera:Andreas Deinert, Severin Renke,
  • Sounddesign:Dominik Wegmann,
  • Tonangler:Michael Genter, Jochen Laube,
  • Ton:André Bouchekir, Jesper Bryngemark, Roman Schneider


Bild: Eugene O'Neill Eugene O'Neill

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

ENTWICKLUNG ZUR HUMANITÄT - Gastspiel "Der erste Mensch" nach Albert Camus mit Joachim Krol im Schauspielhaus STUTTGART

Der Schauspieler Joachim Krol rezitiert bei diesem besonderen Gastspiel Passagen aus dem Roman "Der erste Mensch" des französisch-algerischen Literaturnobelpreisträgers Albert Camus, der am 4. Januar…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE FUGE ALS KRÖNENDER ABSCHLUSS - "Falstaff" von Verdi in der Staatsoper Stuttgart

In der Inszenierung von Andrea Moses erfährt Giuseppe Verdis letzte Oper "Falstaff" gegen Ende hin eine fulminante Steigerung. Alles konzentriert sich zuletzt auf die rasant musizierte Schlussfuge.…

Von: ALEXANDER WALTHER

LAPTOPS IN LEDERHOSEN - "Jeeps" von Nora Abdel-Maksoud im Schauspiel Stuttgart, Kammertheater

Einen Parforceritt durch die Hölle der Leistungsgesellschaft beschwört Sebastian Kießer in seiner spritzig-witzigen Inszenierung über die Irrungen und Wirrungen eines Stuttgarter Jobcenters. "Jeeps"…

Von: ALEXANDER WALTHER

HARMONISCHES FEUERWERK MIT KOCHTOPF - 2. Kammerkonzert "Soiree francaise" im Mozartsaal der Liederhalle STUTTGART

Der Schwerpunkt Frankreich war diesmal beim Kammerkonzert des Staatsorchesters angesagt. Das Littmann Quintett mit Julia Köhl (Flöte), Nadine Bauer (Oboe), Frank Bunselmeyer (Klarinette), Christina…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE LIEBE SCHLÄGT EIN WIE EIN BLITZ - Stuttgarter Ballett mit "Romeo und Julia"

In der Choreographie von John Cranko und mit dem Bühnenbild und den Kostümen von Jürgen Rose hinterlässt diese Produktion aus dem Jahre 1962 immer noch einen tiefen Eindruck beim Publikum. Hohe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑