Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Der Fall der Götter" nach dem Film „Die Verdammten“ von Luchino Visconti im Schauspiel Essen"Der Fall der Götter" nach dem Film „Die Verdammten“ von Luchino Visconti im..."Der Fall der Götter"...

"Der Fall der Götter" nach dem Film „Die Verdammten“ von Luchino Visconti im Schauspiel Essen

Premiere: 21. April 2018, 19:30 Uhr, Grillo-Theater Essen

Baron von Essenbeck, Familienoberhaupt und Stahlwerkchef, feiert gerade seinen Geburtstag im Kreise der Familie, als die Nachricht vom Reichstagsbrand eintrifft. Der greise Patriarch reagiert sofort: Um sein Unternehmen zu sichern, ernennt er seinen Sohn Konstantin, der Mitglied der SA und überzeugter Nationalsozialist ist, zu seinem Stellvertreter. Doch Sophie, die Witwe seines ältesten, im Ersten Weltkrieg gefallenen Sohnes, verfolgt mit ihrem Liebhaber Friedrich Bruckmann und dem SS-Mann Aschenbach ganz andere Pläne: Sie wollen die Führung der Essenbeck-Werke an sich reißen.

 

Ein erbitterter Kampf um den Erhalt des Familienunternehmens und persönliche Machtansprüche entbrennt.
Luchino Visconti zeigt in seinem Film „Die Verdammten“ aus dem Jahr 1969 in opulenten Bildern den Verfall einer deutschen Industriellenfamilie zu Zeiten des Nationalsozialismus. Pate für die von Essenbecks und ihr gleichnamiges Stahlwerk stand die Essener Krupp-Dynastie, deren Wirken bis heute prägend für das Ruhrgebiet ist.

Der Aufstieg des Familienunternehmens ist ein schillerndes Exempel wirkungsvoller Unternehmensstrategie; nicht minder schillernd waren die einzelnen Familienmitglieder der Krupps. Verrat und Gewalt, Eifersucht und Mord sind die Ingredienzen dieses Meisterwerkes, das eine scharfe Analyse dekadenten Großbürgertums leistet und gleichzeitig „großes Kino“ ist – auch auf der Bühne.

Für die Bühne übersetzt und bearbeitet von Hans Peter Litscher

Regie führt Jan Neumann, der am Schauspiel Essen 2009 bereits Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ auf die Casa-Bühne gebracht hat. Der studierte Schauspieler, der u. a. festes Ensemblemitglied am Bayerischen Staatsschauspiel München und am Schauspiel Frankfurt war, arbeitet mittlerweile nahezu ausschließlich als Autor und Regisseur, u. a. am Maxim Gorki Theater in Berlin, am Schauspielhaus Bochum, Schauspiel Köln, Schauspiel Hannover, Schauspiel Stuttgart und am Deutschen Nationaltheater Weimar, an dem er seit der Spielzeit 2013/2014 fester Hausregisseur ist.

Bühne: Cary Gayler, Kostüme: Nini von Selzam, Musik: Thomas Osterhoff, Dramaturgie: Carola Hannusch.

Es spielen: Thomas Büchel, Stefan Diekmann, Alexey Ekimov, Floriane Kleinpaß, Ines Krug, Stefan Migge, Philipp Noack, Jan Pröhl und Jens Winterstein.

Diese Inszenierung am Schauspiel Essen wird gefördert von der Kulturstiftung Essen und durch eine Privatspende von Marianne Kaimer.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑