Bereits zum zweiten Mal hat Adriana Hölszky im Auftrag von Martin Schläpfer Musik für das Ballett am Rhein kreiert. In ihrer klangreichen Komposition für acht Instrumentalisten und eine Sängerin widmet sie sich den urmenschlichen Themen von Verlust, Zerfall und Vergänglichkeit. Inspiration fand Hölszky unter anderem beim Studium indianischer Lyrik, die stark fragmentiert in ihrem Stück wiederzufinden ist. Mit dem Titel „Roses of Shadow“ verweist sie auf Shakespeares 67. Sonett und sein Bild einer zarten Rose, deren unausweichliches Verwelken sie von Anfang an begleitet. Martin Schläpfer antwortet in Bildern von großer Intensität mit einer getanzten Hymne auf die Schönheit der Natur und des Lebens im Angesicht ihrer immer weiter fortschreitenden Zerstörung. In seiner spannungsvollen Tanzsprache entsteht ein vibrierender Dialog mit Hölszkys Musik.
Neben der Uraufführung präsentiert das Ballett am Rhein in b.33 herausragende Werke zweier Choreographen, die den Tanz revolutioniert haben: George Balanchines „Stravinsky Violin Concerto“ ist ein virtuoses Spiel mit dem Bewegungsvokabular der klassischen Danse d’école, das er um etliche Stilelemente erweiterte.
Hans van Manen verweist mit seinem Stücktitel „Polish Pieces“ auf Kompositionen Henryk M. Góreckis, in dessen Klavierkonzert und „Three Pieces in Old Style“ er die perfekte musikalische Basis für seine schnörkellose Tanzsprache findet.
Die musikalische Leitung liegt bei Wen-Pin Chien, es spielen die Düsseldorfer Symphoniker, ergänzt durch Spezialisten für Neue Musik wie die Sopranistin Angelika Luz und den Akkordeonisten Stefan Hussong. Solist in Strawinskys Violinkonzert ist der vielfach ausgezeichnete Geiger Marc Bouchkov.
MUSIK „Roses of Shadow“ von Adriana Hölszky (Uraufführung / Auftragskomposition)
- Choreographie Martin Schläpfer
- Musikalische Leitung Wen-Pin Chien
- Bühne & Kostüme Marcus Spyros Bertermann
- Licht Thomas Diek
- Stimme Angelika Luz
- Klarinetten Jochen Mauderer
- Trompeten, Euphonium & Alphorn Paul Hübner
- Akkordeon Stefan Hussong
- Violine Franziska Früh
- Violoncello Doo-Min Kim
- Schlagzeug Fabian Clasen
- Bass-Koto Naoko Kikuchi
- Klavier Ville Enckelmann
- Tänzerinnen: Ann-Kathrin Adam, Marlúcia do Amaral, Camille Andriot, Yuko Kato / Cassie Martín, So-Yeon Kim, Helen Clare Kinney, Virginia Segarra Vidal, Elisabeta Stanculescu, Irene Vaqueiro
- Tänzer: Yoav Bosidan, Rubén Cabaleiro Campo, Michael Foster, Sonny Locsin, Chidozie Nzerem, Friedrich Pohl, Boris Randzio, Alexandre Simões
Vorstellungen im Opernhaus Düsseldorf: Sa 16.12., 19.30 Uhr (Premiere) | Mi 20.12., 19.30 Uhr | Sa 23.12., 19.30 Uhr | Di 26.12, 18.30 Uhr | Sa 30.12., 19.30 Uhr | Do 04.01., 19.30 Uhr | So 07.01., 15.00 Uhr | So 21.01., 15.00 Uhr