Das Schauerdrama an der Seine. Leiden, Tod und Verklärung einer Mutter, der man das Kind genommen hat. Und als Satyrspiel der Trickbetrug durch den gerissensten Erbschleicher des Mittelalters. Drei in sich abgeschlossene Opern, deren Geschichten nichts miteinander zu tun haben. Oder doch? Il tabarro, Suor Angelica und Gianni Schicchi – die drei Einakter, die Giacomo Puccini unter dem kunstgeschichtlichen Begriff „Triptychon“ zusammengefasst hat – sind Wirklichkeitsausschnitte: An die Stelle des vergeblichen Versuchs, in einer großen Oper wie in einem großen Roman die Welt als Ganzes abzubilden, setzt er drei historische Schlaglichter, gebündelt durch eine Musik, die den menschlichen Regungen von unbarmherziger Kälte bis zur glühenden Leidenschaft jede Nuance abzulauschen versteht.
Die drei Teile von Il trittico lassen sich als Ausschnitte der Wirklichkeit sehen, die Puccini anhand von drei unterschiedlichen Epochen, Orten und Handlungssträngen erfahrbar macht. Diese Zeitreise, beginnend etwa 1910 und endend im Mittelalter, wird durch einen riesigen schwarzen Tunnel und Trichter im Bühnenbild dargestellt. Der Tunnel wird zum Bogen für jene Erfahrung, die in allen drei Teilen von Il trittico im Zentrum stehen: Wie gehen Menschen in ihrem Leben mit dem Tod, mit Verlusten um und wie bestimmt ihr Verhalten ihre Zukunft? „Die Handlung sagt etwas schreckliches über uns Menschen aus, aber die Musik ist dabei sehr mitleidend. Sie tröstet uns, obwohl wir Menschen nicht miteinander umgehen können“, so Lotte de Beer. Puccinis eigenes Erleben dieser Thematik während er das Werk schrieb, ist klar zu erkennen und gibt dem Werk eine universell gültige Darstellung der conditio humana.
Libretti von Giuseppe Adami und Giovacchino Forzano
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln | Neuproduktion
- Musikalische Leitung Kirill Petrenko
- Inszenierung Lotte de Beer
- Konzeptionelle Beratung Peter te Nuyl
- Bühne Bernhard Hammer
- Kostüme Jorine van Beek
- Licht Alex Brok
- Dramaturgie Malte Krasting
- Chöre Sören Eckhoff
"Il tabarro"
- Michele Wolfgang Koch
- Luigi Yonghoon Lee
- Il Tinca Kevin Conners
- Il Talpa Martin Snell
- Giorgetta Eva-Maria Westbroek
- La Frugola Heike Grötzinger
- Ein Liedverkäufer Dean Power
- Ein Liebespaar Rosa Feola, Pavol Breslik
"Suor Angelica"
- Suor Angelica Ermonela Jaho
- Die Fürstin Michaela Schuster
- Die Äbtissin Heike Grötzinger
- Die Schwester Eiferin Helena Zubanovich
- Die Lehrmeisterin der Novizinnen Jennifer Johnston
- Suor Genovieffa Anna El-Khashem
- Schwester Dolcina Paula Iancic
- Die Schwester Pflegerin Alyona Abramowa
- 1. Almosensucherin Selene Zanetti
- 2. Almosensucherin Niamh O’Sullivan
- 1. Laienschwester Selene Zanetti
- 2. Laienschwester Niamh O’Sullivan
- Kinderchor Kinderchor der Bayerischen Staatsoper
"Gianni Schicchi"
- Gianni Schicchi Ambrogio Maestri
- Lauretta Rosa Feola
- Zita Michaela Schuster
- Rinuccio Pavol Breslik
- Gherardo Dean Power
- Nella Selene Zanetti
- Gherardino Solist des Kinderchores
- Betto di Signa Christian Rieger
- Simone Martin Snell
- Marco Sean Michael Plumb
- La Ciesca Jennifer Johnston
- Maestro Spinelloccio Donato Di Stefano
- Ser Amantio di Nicolao Andrea Borghini
- Pinellino Milan Siljanov
- Guccio Boris Prýgl
- Bayerisches Staatsorchester
- Chor der Bayerischen Staatsoper
Die Premiere wird live auf BR-KLASSIK übertragen.