Sein ägyptisches Heer besiegt die äthiopischen Truppen, er kehrt als Held zurück. Aidas letztes und wichtigstes Geheimnis – niemand weiß, dass sie die Königstochter des Feindeslandes ist – droht aufzufliegen, als sie ihren Vater unter den Gefangenen erblickt. Aidas Liebe zu ihrem Geliebten und ihrem Vater wird einer unmenschlichen Zerreißprobe ausgesetzt, als dieser sie zwingt, jenen zum Verrat anzustiften.
Jenseits aller Ägypten-Romantik, die ganze Generationen von Opernliebhaber*innen hervorgebracht haben dürfte, entpuppt sich Verdis späte Oper als Kammerspiel von schnörkelloser Leidenschaft: Wie so oft spiegelt sich große Politik im intimsten Miteinander der Protagonist*innen, führen Entscheidungen hier zu tsunamiartigen Wellen dort. Ist das Libretto auf das Nötigste reduziert, um Figuren und Motivationen herauszumeißeln, spielt die Musik buchstäblich auf der großen Klaviatur der Emotionen und zeugt von Verdis Reife und Meisterschaft.
Ein Musikdrama italienischen Zuschnitts, das sich die nur scheinbare zeitliche und räumliche Ferne der Handlung zunutze machte, um aktuelle Verhältnisse im Italien und Europa des späten 19. Jahrhunderts kritisch aufs Korn zu nehmen.
Oper in vier Akten und sieben Bildern / Libretto von Antonio Ghislanzoni nach einem Handlungsentwurf von Auguste Mariette Bey und einem Szenarium von Camille du Locle / Musik von Giuseppe Verdi / In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Alexander Kalajdzic
Inszenierung Nadja Loschky
Bühne Ulrich Leitner
Kostüme Irina Spreckelmeyer
Choreinstudierung Hagen Enke
Dramaturgie Jón Philipp von Linden
Mit Evgueniy Alexiev / Kjell Brutscheidt / Yoshiaki Kimura / Elizabeth Llewellyn / Diana Marie Müller / Lena Paetsch / Moon Soo Park / Steffen Seithel / Elena Schneider / Arthur Shen / Katja Starke
Bielefelder Opernchor
Extrachor des Theaters Bielefeld
Bielefelder Philharmoniker
Die nächsten Termine 07.12., 12.12., 22.12., 27.12., …
Karten www.theater-bielefeld.de / T. 0521 51-5454
Das Bild zeigt Giuseppe Verdi