Am zweiten April-Wochenende wird es, anders als ursprünglich angekündigt, nicht nur eine, sondern gleich zwei Premieren geben:
Am Samstag wird „Julius Cäsar“ nach William Shakespeare in der Inszenierung von Marc Lunghuß auf der Bühne des großen Hauses heraus kommen.
Rom im letzten Jahrhundert vor Christi Geburt. Es gehen Gerüchte um, dass der Senat den siegreich aus dem Bürgerkrieg heimgekehrten Konsul Julius Cäsar zum alleinigen Herrscher ausrufen will. Daraufhin beschließt eine Gruppe um die Verschwörer Cassius und Brutus, den mächtigen Feldherren zu töten. Brutus gelingt es zunächst, die Tat vor dem Volk als Tyrannenmord zu rechtfertigen, doch Cäsars Mitkonsul Marcus Antonius wendet sich in einer Brandrede gegen die Verschwörer, die daraufhin aus Rom fliehen müssen. Beide Parteien rüsten schließlich ein Heer und es kommt zur Schlacht.
JULIUS CÄSAR ist eine der vielschichtigsten historischen Figuren – brillanter Politiker auf der einen Seite, rücksichtsloser Tyrann auf der anderen. William Shakespeares großes Drama verhandelt im Spiegel des alten Rom hoch aktuelle Themen - Macht- und Machtmissbrauch, persönlicher Loyalität und Staatsräson und die Ränkespiele der Politik.
Regisseur Marc Lunghuß hat eine moderne, personell stark reduzierte, auf die Verschwörerclique konzentrierte Fassung des Shakespeare-Stoffes entwickelt
Einen Tag später folgt dann im Studio die Uraufführung der Bearbeitung des Cäsar-Stoffes, die Feridun Zaimoglu und Günter Senkel im Auftrag des Schauspiels Kiel entwickelt haben. Regie wird Anne Sophie Domenz führen.
Der Kieler Erfolgsautor und Kulturpreisträger Feridun Zaimoglu hat gemeinsam mit Günter Senkel im Auftrag des Schauspiels Kiel eine eigene, ebenso eigenwillige wie spannungsreiche Fassung geschrieben, die im Studio zur Uraufführung kommt. Das Schauspiel Kiel setzt damit nach HALB SO WILD und ROMEO UND JULIA die kontinuierliche Zusammenarbeit mit den beiden Autoren, deren HAMLET-Bearbeitung zur Zeit mit großem Erfolg am Hamburger Thalia Theater zu sehen ist, fort.
Mit diesem theatralen Experiment erhofft sich das Schauspiel Kiel ein interessantes, zu Diskussionen anregendes Spannungsfeld. Es entsteht ein Premierenwochenende mit zwei modernen, gleichwohl sehr unterschiedlichen Blickwinkeln auf ein berühmtes, jedoch selten gespieltes Werk der Weltliteratur.
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