Nach dreijähriger Pause findet die Wiesbaden Biennale in diesem Jahr vom 1. – 11. September 2022, statt. Mit Kilian Engels, dem langjährigen Leiter des Münchner Festivals „radikal jung“ und Chefdramaturg am Münchner Volkstheater, konnte ein renommierter neuer Festivalmacher verpflichtet werden, der die Wiesbaden Biennale im Umfeld neuer Realitäten und hochaktueller Diskurse ausrichtet: postnational, postkolonial, postdigital und postpandemisch.
Ausgangs- und Bezugspunkt der Biennale ist das Hessische Staatstheater Wiesbaden, das mit seiner prunkvollen,
wilhelminischen Architektur die Bühne bildet für einen Themen-Diskurs rund um DECOLONIZE und DIVERSITY. Geschlechterrollen? Schon lange nicht mehr verbindlich...
»Die Wiesbaden Biennale 2022 stelle ich mir vor als Ort des Erlebens, der Begegnung, des Austauschs, sowie
der Verhandlung von Realitäten. Und nicht zuletzt: als ein interdisziplinäres Fest der Künste,« so Kilian
Engels, künstlerischer Leiter der Biennale.
Festivals wie die Wiesbaden Biennale erweitern unseren Horizont und geben den Blick frei auf die bestehende Diversität in Gesellschaft und Kultur. Wir leben in Zeiten, in denen unterschiedliche Kulturen und Identitäten eine bereichernde Rolle spielen. Die Wiesbaden Biennale gibt dieser Pluralität Raum. Sie bringt Menschen miteinander ins Gespräch und fördert die Toleranz gegenüber anderen Lebensformen, Ansichten, sexueller Orientierung und Identitäten.
Eine offene Gesellschaft erfordert Respekt voreinander und die Akzeptanz von Vielfalt. Dafür steht das Programm der Wiesbaden Biennale 2022. Die Produktionen operieren dabei im Kontext sich überlagernder Diskurse wie wachsender Nationalismus, Rassismus und erstarkende imperialistische Politik und Kriegsführung, Afro- Feminismus, LGBTQ+, Diversität, Transgender, sexueller Fluidität, Black Lives Matter, #MeToo, Klimawandel und anderer aktueller Themen.
Schwerpunkte bilden in diesem Jahr Tanz-, Performance-, Film-, Video- und Kunst-Produktionen. Unter dem historischen Deckenfresko des Theaterfoyers, das die patriarchalische Sicht des weißen Mannes auf die Frau als Objekt der Begierde feiert, präsentiert Rébecca Chaillon ihre Performance »Whitewashing«, die das ambivalente Spannungsverhältnis der Schwarzen Frau in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft schildert.
Ein weiteres Highlight ist, die in diesem Jahr mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnete Produktion des transmaskulinen Film- und Performance-Künstlers Samira Elagoz, sowie der Auftritt der feministischen, chilenischen Frauen Aktivistengruppe LASTESIS, die weltweit Millionen von Followern in den sozialen Netzwerken hat und bei der Wiesbaden Biennale live in der Stadt auftreten wird.
Die neue Homepage mit dem kompletten Programm finden Sie unter www.wiesbaden-biennale.eu.
Der Vorverkauf startet am 2. Juni. Karten können an der Theaterkasse des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden (nicht in den Theaterferien vom 25.07.-28.08.) und durchgehend online erworben werden.
Die Wiesbaden Biennale ist ein Festival des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, gefördert durch das
Land Hessen, die Stadt Wiesbaden sowie den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.