Jeden Tag wächst das Bedürfnis, es möge endlich etwas «Richtiges» geschehen. Sie flüchten sich in die Intimität ihrer kleinen Gemeinschaft, die zu einem Käfig ohne Ausgang wird. Verunsichert, ja paranoid ist das westliche Projekt der Selbstbestimmung geworden.
Was zunächst widersinnig erscheint, ist dennoch bemerkenswert: Die aktiven Selbstzerstörer in Sprengstoffweste und jene passiven Selbstzerstörer eines bekennenden Hedonismus sind sich nicht so unähnlich, wie sie es gerne hätten.
In ihrer aktuellen Stückentwicklung zeichnen Ersan Mondtag und die junge Berliner Autorin Olga Bach die Topographie einer Endzeit und ihrer Ängste, die zurzeit epidemisch die westliche Welt erfassen. Ersan Mondtag ist der Shootinstar der europäischen Theaterszene und Nachwuchsregisseur 2016; sein Stück «Tyrannis» war in diesem Jahr zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
Jüngst schrieb die NZZ über seine «Iphigenie» am Schauspielhaus Frankfurt: «Ersan Mondtag, der Regisseur, ist das neue, bildgewaltige Supertalent des deutschen Theaters, ein Visionär.» oder wie es Till Briegleb in Sentimental Journey-Spaziergang mit Ersan Mondtag formuliert: «Aber was es letztlich so besonders macht, dieses Mondtag-Theater am Anfang seiner Karriere das ist die zauberhafte Kraft des Unheimlichen, die bei allem mitschwingt.» Theater heute.
Regie, Bühne & Kostüme Ersan Mondtag
Text Olga Bach
Mitarbeit Bühne & Kostüme Paula Wellmann
Dramaturgie Eva-Maria Bertschy
Mit Sebastian Schneider, Deleila Piasko, Jonas Grundner-Culemann*, Lukas Hupfeld
Weitere Termine
Sa, 22. Okt 2016, 19:30
Fr, 04. Nov 2016, 19:30
Do, 10. Nov 2016, 19:30
Do, 17. Nov 2016, 19:30
Sa, 26. Nov 2016, 19:30
So, 11. Dez 2016, 16:00