Auf der Suche nach Gegenentwürfen, welche die Kraft der Verschwendung nützen, präsentieren die GewinnerInnen des Nachwuchs-Wettbewerbs 2014 eine Uraufführung, die sowohl kritisch als auch mutmachend auf die zeitgenössische Demokratie blickt.
Eine Gruppe Revoluzzer in der sibirischen Verbannung. Humanistisch gebildet und liberal erzogen, hatten sie die geistige Elite verkörpert und gegen das herrschende System aufbegehrt. Doch der Aufstand war gescheitert. Die Solidarität mit den Revoluzzern blieb aus, die Straße leer. Mit der Elite zieht man nicht in den Kampf, so gut die Ideen auch sein mögen. Was wissen die schon, Hautevolee. Etepetete-Revoluzzer haben keine Street Credibility.
Stell dir vor, es ist Revolution und keiner geht hin.
Isoliert vom Weltgeschehen hatten die gebildeten Revoluzzer begonnen, den wilden sibirischen Nomaden Französisch beizubringen. Und Fahrradfahren. Und Theatergeschichte. Elche wurden domestiziert, Tipis konstruiert, Tequila gebrannt, kurz: eine Kulturlandschaft errichtet. Doch die alten Ideen waren über die neue Idylle nicht vergessen worden. Langsam aber sicher beginnen die Revoluzzer ihre eigenen Weltbilder zu hinterfragen und dabei über sich selbst hinauszuwachsen. Wenn die verhasste Ordnung nicht gegen die eigene eingetauscht werden kann, sollte man nicht beginnen Chaos zu stiften? Die Revolution ist tot! Es lebe das Spektakel!
Milena Michalek – Regie
Geboren 1993 in Wien. Lebte zwischen 2000 und 2009 in Hannover und wirkte an diversen Produktionen am Schauspiel Hannover als Darstellerin, u. a. mit Marc Prätsch, mit. 2009 folgte der Umzug nach Dresden und damit die Mitarbeit an diversen Theaterprojekten, in der freien Szene und am Staatsschauspiel Dresden. Seit 2012 studiert sie Philosophie an der Uni Wien. 2014 übernahm sie die Regieassistenz bei Maggie T. von Nolte Decar, in der Regie von
Matthias Rippert am Max Reinhardt Seminar. Im Sommer desselben Jahres übernahm sie die künstlerische Leitung der Hörspielwerkstatt „hörbar machen“ beim 23. Greizer Theaterherbst. 2014 gründete sie mit Karl Börner und Johanna Wolff das Theaterkollektiv YZMA, mit dem sie seitdem als Regisseurin gemeinsame Stückentwicklungen in Wien verwirklicht.
Karl Börner – Dramaturgie, Produktion
Geboren 1991 in Dresden. Nach dem Abitur und absolviertem Zivildienst arbeitete er ab 2012 zunächst als Praktikant, später als Honorarkraft am Staatsschauspiel Dresden in der Abteilung Tontechnik. Seit Februar 2013 Studium der Musikwissenschaft an der Universität Wien. Während seiner Zeit in Dresden war er Mitglied in mehreren Orchestern und Projektensembles als Oboist und Percussionist und 2012 als Gitarrist und Bassist Gründungsmitglied der Band KECK. Im Sommer 2014 übernahm er gemeinsam mit Friedemann Raatz die Technische Leitung der Hörspielwerkstatt “hörbar machen” beim 23. Greizer Theaterherbst. 2014 gründete er gemeinsam mit Milena Michalek und Johanna Wolff das Theaterkollektiv YZMA und wirkt seitdem an den gemeinsamen Stückentwicklungen als Dramaturg und Regieassistent mit.
Regie: Milena Michalek
Dramaturgie, Produktion: Karl Börner
Es spielen: Florian Haslinger, Bastian Parpan, Johanna Wolff
Weitere Aufführungen: 27. Sept. - 8. Oktober 2016
Di - Sa, 20 Uhr
Tickets und Preise: Tel.: +43 (0)1 513 14 44
karten@drachengasse.at
www.drachengasse.at/karten.asp
(Vollpreis 19 €, Studierende 10 €, weitere Ermäßigungen)