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Uraufführung: SEEGANG INS UNGEWISSE in Köln

Premiere: Samstag, 19.06.2010, 19 Uhr, Kalscheurer Weiher, Köln-Zollstock (Zollstocker Weg/Militärringstr.)

Ein einjähriges Theaterprojekt von in:takt e.V. in Kooperation mit PRO ASYL, Kölner Flüchtlingsrat, amnesty international, kein mensch ist illegal, theater-51grad.com – Freihandelszone

SEEGANG INS UNGEWISSE ist ein Theaterprojekt, das die Fluchtbewegung vom afrikanischen Kontinent übers Wasser nach Europa fokussiert. Verknüpft wird die Thematik mit Bezügen zu Flüchtlingen aus verschiedenen Zeiten. Beispielsweise am Anfang – der Prolog: Die Strasse der Toten & Vertriebenen, auf der die ZuschauerInnen bekannten und namenlosen Flüchtlingen der Menschheitsgeschichte begegnen. Darüber hinaus wird mit Versatzstücken aus Textfragmenten verschiedener Epochen gearbeitet, z.B. mit Europa, der Gestalt der griechischen Mythologie oder Medea von Anouilh. Flucht im Kontext von Zeit und politischem Wandel.

In einer interaktiven Performance, in der das Publikum sich zusammen mit den SpielerInnen auf die Reise begibt, entsteht am Kalscheurer Weiher ein Begegnungsraum, in dem die Grenzen Europas im doppelten Sinne ins Wanken geraten, ebenso wie das Verhältnis zwischen Gesetz, (Menschen-)Rechten und Gerechtigkeit. Die Performance am, im und auf dem Wasser wird von 25 jungen Erwachsenen aus zehn verschiedenen Herkunftsländern gespielt und 6x öffentlich aufgeführt.

Ein genaues Quellenstudium von Flüchtlingsinterviews und ZeugInnenberichten und eine sorgfältige Recherche unterstützt u.a. durch unsere Kooperationspartner PRO ASYL, Kölner Flüchtlingsrat, amnesty international und kein mensch ist illegal bildet die dramaturgische Grundlage. Die Handlung entfaltet sich allmählich in Bildern, poetischen Impressionen und bewegenden Aktionen. Eine Bilderfolge als Denkanstoß für die Zukunft. Und ein Beitrag zu gesellschaftlicher Partizipation.

Zum Spielort Kalscheurer Weiher

SEEGANG INS UNGEWISSE auf, am, im Kalscheurer Weiher: Hier hat niemand mehr sicheren Boden unter den Füßen – weder auf räumlicher noch auf inhaltlicher Ebene. Der Wasserraum als theatraler Wahrnehmungs-, Vorstellungs- und Handlungsraum erfordert einen gänzlich anderen Umgang damit als ein Bühnenraum: Boote, die bespielt werden, eine untergehende Insel, Szenen über die Ufer hinweg – das Spiel am, im und auf dem Wasser sowie in der Interaktion mit dem Publikum fordert die SpielerInnen zu hoher physischer und psychischer Präsenz. Wechselnde Wetterverhältnisse verstärken dies noch. Flucht als unsichere Bewegung und voller Unwägbarkeiten wird von SpielerInnen wie Publikum mit allen Sinnen erfahren.

Der Weiher als öffentlicher Raum: Zeitgleich zur Theaterperformance ist der Park bevölkert von AusflüglerInnen, die sich – angelockt durch das Theatergeschehen – unter die speziell zur Aufführung gekommenen Menschen mischen: „Touristen“ und „Flüchtlinge“ treffen aufeinander.

Dadurch wird das Wasser zum Begegnungsort, zu einem Medium der Grenzüberschreitung und schließlich zu einem Ort der Hybridität.

Der Kalscheurer Weiher als Spielort spricht zudem auch ein Publikum an, das sonst weder durch Theater noch durch Aktivitäten von Flüchtlingsorganisationen erreicht wird.

Zum Probenprozess

Seit September 2009 proben die jungen Erwachsenen 1x wöchentlich sowie in vielen Tagesproben, den Winter über im Kölner Flüchtlingszentrum in Nippes, seit April auch direkt vor Ort am Kalscheurer Weiher. In den ersten Monaten stand die Vermittlung von Schauspielgrundlagen sowie eine Sammlung ihrer individuellen Bezüge und Ideen zum Thema der Performance im Vordergrund. Ihre Themen und Ergebnisse aus Improvisationen sind kontinuierlich in die Entwicklung der Performance mit eingeflossen.

Dauer der Performance: ca. 120 Minuten zu Fuß und mit dem Boot (für RollstuhlfahrerInnen ungeeignet)

Mit:

Adrian Kohlert / Aleksej Urev / Christoph Bechel / Claus Reichel / Daniel Heyen / Dragan Sakotic / Fatima Ahmed / Güler Kilagöz / Hanna Kunas / Hiwa Nouri / Janis Post / Katrin Platzner / Lilia A. / Mary Njoki Sarwse / Meike Mayer / Michaela Tillmann / Nina Drolsbach / Ricky van Wickern / Roland Werning / Sabine Schnitzler / Sabine Tobie / Selam Keleta

Konzept & Regie: Charlott Dahmen & Karin Frommhagen

Dramaturgie: Rosi Ulrich (theater-51grad.com)

Kostüme: Karla Leisen, Lilia A. & Ensemble

Bühnenbild: Silke Lilienthal & Ensemble

Hörspiel: Ralph Lennartz

Licht: Karla Leisen

Installationen: Ruth Spätling

Grafik, Layout: Silke Lilienthal

Texte: Texte Rosi Ulrich & Tania Bezzenberg

Weitere Informationen bei:

Charlott Dahmen, 02236 – 33 178 34, post@charlott-dahmen.de

Karin Frommhagen, 02266 – 47 91 63, kar.frommhagen@web.de

Weitere Termine: 20.6. / 30.6. / 4.7. / 8.7. / 9.7., jeweils 19 Uhr

Eintritt 9 (erm. 7) € (auf Spendenbasis)

Kartenreservierung ab Juni unter: 0177 – 306 33 79, Mo – Fr 17 – 19 Uhr

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