Der Überlebende verweigert sich dem zynischen Integrationsversuch - die Macht zeigt ihre Krallen. Unverhohlen verweist Peter Weiss auf das deutsche Inferno: sowohl auf den Holocaust selbst als auch auf die latente Vernichtungsdrohung einer postfaschistischen bürgerlich-kapitalistischen Nachkriegsgesellschaft.
"Inferno" war als erster Teil einer Trilogie konzipiert, die sich an Dantes "Divina Commedia" orientierte und ein Welttheater über den Kapitalismus gestalten wollte. Der dritte Teil, "Paradiso", trat unter dem Titel "Die Ermittlung", ein dokumentarisches Drama über die Frankfurter Auschwitzprozesse, in den 60er Jahren seinen Siegeszug über die deutschen Bühnen an.
Das Badische Staatsschauspiel präsentiert als Uraufführung das im Nachlass entdeckte Stück von 1964, das zwar als Oper in einer Fassung von Johannes Kalitzke 2005 am Theater Bremen gezeigt wurde, als Schauspiel aber, als das es konzipiert ist, noch nie zu sehen war: "Inferno", ein Text in 33 Gesängen.
nszenierung:
Thomas Krupa
Ausstattung:
Valerie von Stillfried
Co-Bühnenbild:
Katja Reetz
Musik:
Mark Polscher
Dramaturgie:
Tilman Neuffer
Regieassistenz:
Matthias Bauerkamp
Dante Alighieri:
Staatsschauspieler Sebastian Kreutz
Vergil tritt auch auf als Lateiner und Giotto:
Staatsschauspieler Stefan Viering
Beatrice:
Annika Martens
Chef tritt auch auf als Charon, Minos, Pluto, Phlegias, Minotaurus, Futschi, Odysseus, Montefeltro:
Timo Tank
Figur 1 tritt auch auf als Luchs:
Jochen Neupert
Figur 2 tritt auch auf als Löwe:
Thomas Schrimm
Figur 3 tritt auch auf als Wölfin und Medusa:
Eva Derleder
Figur 4:
Ursula Grossenbacher
Figur 5:
Thomas Birnstiel
Figur 6:
Teresa Trauth
Tschacko, Filipp, Patzo, Capaneus, Geryon:
André Wagner