Fürst - Mörder - Komponist. -- Fast 400 Jahre dauerte es, bis die Madrigale des Renaissance-Komponisten Carlo Gesualdo, Prinz von Venosa, 2013 in seiner Heimat Neapel wieder aufgeführt wurden. Und das obwohl es weltweit Liebhaber seiner Musik gibt, die ihn für eines der größten musikalischen Genies halten. Doch die Neapolitaner haben ein gespaltenes Verhältnis zu dem berühmten Sohn ihrer Stadt. Sie sagen, es spuke in seinem Palazzo, seit der Fürst 1590 dort seine wunderschöne Frau und ihren Liebhaber auf bestialische Weise ermordete, der Palazzo sei verflucht. In seiner Musik, so geht die Geschichte weiter, hätten sich nach dem Doppelmord Gesualdos Seelenqualen Bahn gebrochen. Er entging zwar einer Haftstrafe, zog sich aber aus der Öffentlichkeit zurück und komponierte den Rest seines Lebens ergreifende Renaissancegesänge.
Für Igor Strawinsky etwa waren seine Kompositionen eine wichtige Inspirationsquelle und der Science-Fiction-Autor Aldous Huxley beschreibt in seinem Essay »Die Pforten der Wahrnehmung«, wie er sich den Madrigalen im Meskalinrausch hingab. Gesualdo, eine der schillerndsten Figuren der Musikgeschichte, steht im Mittelpunkt von Peter Breuers neuem abendfüllenden Handlungsballett.
»Gesualdos Musik klingt, als würde ein hautwandiger Raum von selbst zu klingen beginnen. Das ist das einzige Selbstverständliche an dieser Musik, an der nichts ›natürlich‹, alles aber herrliche Willkür und außerordentliche Gewalt ist. Gerade hat der Principe noch mit dem Dolch in Leichen gestochert, schon setzt er peinvolle, subtile Kontrapunkte, die schönsten, die es gibt. – Es bleibt ohne Beispiel.«
Wolfgang Rihm
Mit Peter Breuer, Maren Zimmermann und Bruno Schwengl geht ein Team gemeinsam auf Spurensuche zu »Gesualdo«, das nach »Schwanensee« und »Mythos Coco« bereits zum dritten Mal zusammen einen Ballettabend entwickelt.
Idee und Choreographie Peter Breuer
Libretto und Dramaturgie Maren Zimmermann
Bühne und Kostüme Bruno Schwengl
Komposition und Arrangement Eduardo Boechat
Choreographische Assistenz Alexander Korobko
Gesualdo Marian Meszaros
Leonora d'Este Liliya Markina
Castelvietro Josef Vesely
Maria D'Avalos Anna Yanchuk
Fabrizio Carafa Otto Wotroba
Incubus Edward Nunes
Aufhocker Karine de Matos
Alp Cristina Uta
Sukkubus Kate Watson
Bilwis Mikino Karube
Torquato Tasso Iure de Castro
Alchemist Diego da Cunha
Tod Mikino Karube
Madrigal Naila Fiol, Arianna Rene Spitz, José Flaviano de Mesquita Junior, Diego da Cunha, Pedro Pires
Sopran Tamara Ivaniš
Mezzosopran Rowan Hellier
Bass Raimundas Juzuitis
Bariton Elliott Carlton Hines
Tenor Alexander Hüttner
Renaissancefest Naila Fiol, Mikino Karube, Liliya Markina, Karine de Matos, Arianna Rene Spitz, Kate Watson, Diego da Cunha, José Flaviano de Mesquita Junior, Pedro Pires, Josef Vesely, Otto Wotroba
Dauer: ca. 1 h 40 min / inkl. Pause
Di. 18.10.2016 19.30 Tickets
Do. 20.10.2016 19.30 Tickets
Mi. 26.10.2016 19.00 Tickets
So. 27.11.2016 15.00 Tickets
Mi. 11.01.2017 19.30 Tickets
Mi. 01.02.2017 19.30 Tickets
Do. 16.02.2017 19.30 Tickets
Fr. 17.02.2017 19.30 Tickets
Di. 21.02.2017 19.30 Tickets
Fr. 31.03.2017 19.30 Tickets
Di. 11.04.2017 19.30 Tickets
Do. 20.04.2017 19.30 Tickets
So. 23.04.2017 19.00 Tickets
Sa. 29.04.2017 15.00 Tickets
Fr. 12.05.2017 19.30 Tickets
Do. 25.05.2017 19.00 Tickets
Salzburger Landestheater / Buchung: +43 (0) 662 / 87 15 12 - 222 oder service@salzburger-landestheater.at