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Uraufführung: "Eine Blume als Gegenwehr" von Katja Wachter - Theater und Philharmonie Essen

Premiere: 25. April 2014, 19:00 Uhr, Casa des Schauspiel Essen. -----

Siegerstück der Essener Autorentage „Stück auf!“ 2013. - Ein seltsamer Fall hält die Ärzte einer Art Klinik auf Trab: Der Patient hört in seinem Kopf regelmäßig die Stimme eines Mannes, der ehrlich fühlt, was er sagt. Der vermeintlich Kranke hat sich selbst eingeliefert.

Er flieht jedoch, als er nach vier Wochen Aufenthalt zunehmend das Gefühl gewinnt, dass man ihm nicht helfen kann. Er will lieber auf eigene Faust den zur Stimme gehörenden Mann ausfindig machen. Ein weiterer Mann hat drei seltsame Begegnungen mit einem Fremden, der jedes Mal aufs Neue abstreitet, ihn je getroffen zu haben. Zwei einander entfremdete Schwestern reiben sich an ihrer Gegensätzlichkeit auf. Die eine ist Angestellte in der “Klinik”, die andere verliebt in das Objekt ihrer marktforschungsbedingten Dauerbeobachtung. Ein versehentlicher Zusammenstoß im Regen war bislang die einzig wirkliche Begegnung mit dem Angebeteten. Aus den unterschiedlichen, anonymen Beziehungen werden reale, als alle sechs tatsächlich aufeinandertreffen und versuchen, den absurden Verbindungen einen Sinn zu geben.

 

Ob als Follower bei twitter oder “Freund” bei Facebook – auf zig verschiedene Weisen können wir heute dem Wunsch nach Nähe bei gleichzeitiger Distanz nachgehen und spielend leicht am Leben anderer teilhaben, ohne in direkten Kontakt treten zu müssen. Katja Wachter denkt die zunehmend virtueller werdende Welt von heute weiter: Ihr Stück beleuchtet ein kompliziertes System aus Vernetzungen und Verknüpfungen in einer nicht allzu fernen Zukunft, in dem jeder gewissermaßen Voyeur im Leben des anderen ist. Mit lakonischem Humor lässt Wachter ihre namenlosen Figuren der schönen Idee von Nähe und Liebe nachhängen und letztlich doch feststellen, dass diese nur wenig mit der Realität gemein hat. Die Materie Mensch überfordert. Es gibt mehr Fragen als Antworten und am Ende bleiben sie alle, trotz zahlreicher (Quer-)Verbindungen, isoliert.

 

Regie führt Tilman Gersch. Gersch wurde 1964 in Berlin geboren. Nach dem Abitur arbeitete er zunächstals Bühnentechniker am Deutschen Theater Berlin sowie als Buchverkäufer, bevor er von 1985 bis 1989an der HfS „Ernst Busch” Berlin Schauspielregie studierte. Es folgten Engagements als Regisseur am Kinder- und Jugendtheater Berlin und am Theater Greifswald. Als freier Regisseur arbeitet Tilman Gerschan verschiedenen Bühnen des Landes, u. a. am Schauspiel Leipzig, Staatstheater Dresden,

Staatstheater Hannover, Thalia Theater Hamburg, Schauspiel Köln, am Deutschen Theater in Göttingen

sowie am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Dort ist er seit 2007 Mitglied der Schauspielleitung. Der

Vater von vier Kindern hat zwei Kinderbücher geschrieben. Am Schauspiel Essen inszenierte er in der

Spielzeit 2010/2011 die deutschsprachige Erstaufführung von Michal Walczaks „Das Bergwerk”.

 

nszenierung

Tilman Gersch

Bühne und Kostüme

Andreas Auerbach

Dramaturgie

Anna-Sophia Güther

 

M (Mann)

Tom Gerber

T (Mann)

Jens Ochlast

F (Frau)

Janina Sachau

E (Mann)

Jörg Malchow

B1 (Mann)

Jens Winterstein

B2 (Frau)

Ines Krug

 

06. Mai ’14 19 Uhr

21. Mai ’14 19 Uhr

06. Juni ’14 19 Uhr

08. Juni ’14 19 Uhr

29. Juni ’14 19 Uhr

 

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