In »Das Licht im Kasten« beschreibt Jelinek die Zumutungen von Mode genauso wie die ungeheuren Glücksgefühle beim Kaufen, den Zwang zum Mitmachen wie die Sehnsucht, hervorzustechen. Sie schreibt über Luxuslabels, über Gisele Bündchen und den eigenen unperfekten Körper, über zu enge Hosen und japanische Lochpullis, über Online-Shopping, eingestürzte Fabriken und tote Näherinnen in der Produktion. Und all das spiegelt sie mit Heidegger an der Frage nach dem Sein des Menschen, seiner Endlichkeit, dem Tod und dem Nichts: »Die Endlichkeit ist das Innerste des Wesens der Mode. Das ist ein wichtiger Satz. Vergessen Sie ihn sofort wieder, denn es ist der erste Gedanke, den ich heute hatte, der wird weggeschüttet, man nimmt besser den Mittelstrahlgedanken ...« Es sind Sprachkaskaden, die assoziativ springen und in ihrer Lust an der Oberfläche Mode zum Halt in der Welt und gleichzeitig zu einem modernen Sinnbild für Vanitas machen.
Der Schauspiel- und Opernregisseur Jan Philipp Gloger inszenierte u. a. am Residenztheater München, am Deutschen Theater Berlin, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, bei den Bayreuther Festspielen, an der Oper Frankfurt, am Opernhaus Zürich, an der Nederlandse Opera Amsterdam und am Royal Opera House London. 2011 brachte er in Mainz »Winterreise« und 2014 »Schatten (Eurydike sagt)« von Elfriede Jelinek auf die Bühne. 2018 wird Jan Philipp Gloger Schauspieldirektor am Staatstheater Nürnberg.
Mit: Manuela Alphons, Tabea Bettin, Judith Bohle, Claudia Hübbecker, Karin Pfammatter, Lou Strenger sowie Julia Berns und Tanja Vasiliadou
Regie Jan Philipp Gloger
Bühne Marie Roth
Kostüm Esther Bialas
Musik Kostia Rapoport
Dramaturgie Felicitas Zürcher
TheaterpädagogikMatin Soofipour
Di, 17.01. / 19:30
Central Große Bühne
Mi, 25.01. / 19:30
Central Große Bühne
Im Anschluss Publikumsgespräch
So, 05.02. / 18:00
Central Große Bühne