Niemand hat eine Antwort, niemand hat etwas gesehen. Indizien fallen erst in der Rückschau auf. Danach: Blackout, Leere, Verdrängung, Weitermachen.
„BLACKOUT“ rekonstruiert anhand von Gesprächen mit Zeitzeug:innen einen realen Mordfall, der für wenige Tage die Aufmerksamkeit der regionalen Boulevardmedien auf sich zog, ehe er rasch im Dunkel des Vergessens verschwand. Untersucht wird das Geflecht der „Solidargesellschaft“ in der gutbürgerlichen Vorstadt und deren Totalversagen. In Form einer „inszenierten Studie“ wird Fragen zu moralischer Pflicht und solidarischer Gemeinnützigkeit, Gewissen und Mitleid, Verdrängung und lebensbegleitenden Traumata nachgegangen, vor denen die vielzitierte „österreichische Seele“ gerne zurückschreckt – Blackout.
Blackout ist eine Arbeit über die Risse, die ein Versäumnis in eine ganze Reihe von Leben treibt – und seien es auch solche, die nicht zu verhindern gewesen wären.
Im Versuch einer Rekonstruktion der Ereignisse, die im Verlust des Freundes endeten, bewegen wir uns zwischen erzählten Erinnerungsfragmenten, die auf Interviews mit Zeitzeug:innen basieren, und überhöht naiven Spielszenen, in denen die damalige Schultheatersituation thematisiert wird, die für viele zu einer Flucht aus dem Schulalltag wurde.
Nach „who can swim, swim!“, das vergangenen Juli im WERK X-Petersplatz uraufgeführt wurde, ist „BLACKOUT“ die zweite Produktion von kochen.mit.wasser..
Inszenierung: Peter Pertusini
Mit: Sonja Romei, Carina Wethmüller, Sebastian Pass,
Peter Pertusini
Weitere Termine: 02. und 03. sowie 07. bis 09. April 2022
Beginn: jeweils 19.30 Uhr
Eine Produktion von kochen.mit.wasser.
in Kooperation mit WERK X-Petersplatz