Auf der Suche nach den Ursachen und Ursprüngen dieser Gewalt führen die familiären Spuren in die Zeit des NS-Regimes, des zweiten Weltkriegs und in die Verdrängungsgesellschaft der 1950iger Jahre. Die Gewalt(erfahrung) des Krieges ist in den Körpern der Menschen gespeichert und wird an die nachfolgenden Generationen weitergegeben, ohne dass diese Gewalt bearbeitet oder aufgelöst wird. Besonders in den Verhältnissen der Geschlechter wird der Krieg weiter fortgeführt und ausagiert. Es kommt zu Reibflächendynamiken, die in sexuell motivierte Gewalt münden: Aus einem Boogie-Woogie-Tanz wird ein Krieg der Geschlechter.
Deswegen hat sich Regisseurin Martina Gredler durch das Arbeiten mit der View-Points-Methode und der Fokussierung auf choreographisch-tänzerische Körperarbeit dafür entschieden den psychologisch-realistischen Volksstück-Melodrama-Text nicht zu bebildern, sondern das Nicht-Gesagte, das Verdrängte auf körperlicher Ebene erfahr- und sichtbar zu machen. Anhand der aktuellen zeitgeschichtlichen Entwicklungen (z.B. Syrien oder Ukraine) hat die kontinuierliche Brisanz der Themen von „Trümmerherz“ immer wieder traurige Aktualität.“
- Regisseurin Martina Gredler und Autor Bernhard Bilek
CAST
Mit: Anna Zöch, Josefine Reich, Bettina Schwarz, Felix Krasser, Lukas David Schmidt
Komposition und Live-Musik: Nadine Abado
Ausstattung und Kostüm: Moana Stemberger
Choreografie: Daniela Mühlbacher
Regie- und Produktionsassistenz: Alexandra Fierascu
Text, Produktions- und Kommunikationsleitung: Bernhard Bilek
Eine Produktion von Wiener*innen Wahnsinn
in Kooperation mit WERK X-Petersplatz
Weitere Termine: 14. & 15. sowie 19.-21. Mai 2022
Beginn: jeweils 19.30 Uhr