»Im traurigen Monat November war’s«; mit diesen Worten trat einst der Dichter Heinrich Heine seine Reise nach Deutschland an. Und wusste er auch noch nichts von den Pogromen der Nazis und von der deutschen Teilung, so beschreibt er hellsichtig ein Land zwischen gesellschaftlichem Rückfall und Fortschritt. In diesem Spannungsfeld befinden wir uns heute wieder oder nach wie vor. Von Zerfall und Aufbruch sollen deshalb auch unsere zahlreichen künstlerischen Beiträge an diesem Tag erzählen.
Es erwarten Sie und ihre Familien Lesungen, Probenbesuche und musikalische Beiträge der Ensemblemitglieder und des Studios, Siebdruckwerkstatt und Buttongestaltung, Wendequiz und Talkrunden mit bekannten Vertreter*innen der Stadtgesellschaft sowie ein Gastspiel des Ensembles Opus 45 »Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen …« Zu Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt in Deutschland.
Eine gemeinsame Veranstaltung der Kulturinsel Halle, der Stadt Halle (Saale) und den Franckeschen Stiftungen zu Halle
Der Eintritt ist frei.
Das furchtbare Ereignis in unserer Stadt am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur macht fassungslos und sprachlos. Die Bühnen Halle trauern mit den Angehörigen der Opfer des Anschlags. Wir ringen um angemessenen Ausdruck und wollen verstehen, warum – gerade als Kulturinstitution: als Oper, Orchester, Schauspiel und Puppentheater.
„Die Zeit der runden Tische mit geistigen Brandstiftern ist vorbei. Wie lange wollen wir es noch zulassen, dass jeder, der sich für Demokratie in unserer Gesellschaft einsetzt, als „…linksversifftes Pack“ beschimpft und diskreditiert wird? Warum riskiert die Gesellschaft einen Bürgerkrieg, dessen Anfänge wir gestern nun auch hier in unserer Stadt hautnah gespürt haben?“
In tiefer Trauer Matthias Brenner, Intendant des neuen theater und Thalia Theater Halle