Der atemlose, immer wieder abgrundtief komische Text erzählt von einer Gesellschaft, in der alle Figuren um die Frage kreisen, woran sie Gut und Böse, Sinn und Unsinn, Würde und Verachtung noch festmachen können. Darin überspringt »Verbrechen und Strafe« die Distanz zwischen Russland 1866 und heute. Was für eine Gesellschaft hinterlässt der abwesende Gott? Was ist Gerechtigkeit?
Der Jurastudent Raskolnikow unterzieht sich einem radikalen Selbstexperiment: Er tötet zwei »verachtungswürdige« Menschen, um sich damit zu beweisen, dass er das Recht hat zu töten, weil er einer Elite angehört, die die Welt retten könnte. Das Experiment misslingt. Raskolnikow, der mit seiner Tat ein Spiel nach eigenen Regeln eröffnen wollte, rennt in einem Zustand zwischen Delirium und Kaltblütigkeit dem eigenen Ich hinterher, bis er sich stellt. Nach Döblins »Berlin Alexanderplatz« die zweite Literaturbearbeitung des Regisseurs Thomas Krupa für das Theater Freiburg.
Regie: Thomas Krupa / Bühne: Markus Bönzli / Kostüme: Sabina Moncys / Dramaturgie: Viola Hasselberg
Mit: Jennifer Lorenz, Charlotte Müller, Stephanie Schönfeld; André Benndorff, Gabriel von Berlepsch, Matthias Breitenbach, Hendrik Heutmann, Andreas Helgi Schmid, Daniel Wahl
Mit Unterstützung der TheaterFreunde Freiburg
SOIREE, Einführung zu »Verbrechen und Strafe«, am Sonntag, 27. November, 16 Uhr im Winterer Foyer