
Künstlerinnen (Stimmen & Schauspiel) verbinden sich dabei in suggestiver Weise mit KI-Stimmen und den Darbietungen des Tanzensembles der Kunstschule Labyrinth Ludwigsburg unter der Leitung von Ariane Brandt. Unter der musikalischen Leitung von Oliver Hasenzahl musiziert das Ensemble Serenata der Stuttgarter Musikschule Musik von Arthur Bird, Carl Orff ("Carmina Burana"), Malcolm Arnold ("Trevelyan Suite"), "A Day In The Life" von den Beatles, al-fresco-artige Miniaturen von Antonio Vivaldi im Arrangement von Max Richter aus den "Vier Jahreszeiten" sowie "Timelapse" von Uno Helmersson aus dem Album "Nordic Noir".
Dabei erscheint die menschliche Stimme immer wieder in den unterschiedlichsten Variationen. Kostüm und Bühne von Birgit Holzwarth wirken stark dadaistisch. Manches erinnert an die Welt von Hugo Ball. Es ist also fast eine Hommage an den Pionier des Lautgedichts. Immer wieder entdeckt man Neues zwischen Licht und Schatten. Und das durchaus einfühlsame Regie-Team von Hannah Wehrum, Stephan Raab und Prof. Michael Speer stellt viele Fragen: Welche Stimme bestimmt und formt uns? Wonach streben wir? Nach Perfektion? Musikalische und tänzerische Elemente begleiten diese Reise sehr facettenreich. Gedanken und Gefühle korrespondieren mit satirischen Einlagen von Loriot. Hier wird sogar ein nach Worten ringender Berufspolitiker gekonnt vorgeführt. Die "Rede des Bundestagsabgeordneten" bleibt stark im Gedächtnis. Innere Stimmen nehmen hier ebenfalls eine große Bedeutung ein.
Carl-Christian Elze philosophiert über die Zeit "vor 13,8 Milliarden Jahren", man rezitiert Ernst Jandl mit "fortschreitende räude". Es gibt sogar einen Ausschnitt aus Marcel Beyers "Flughunde": "Nur wenige Stimmen in dieser Welt sind narbenlos". Jörg Piringer fragt: "Hallo ist da jemand?" Da wird dann irgendwann alles auf den entscheidenden Punkt gebracht: "Es ist schwierig, eine Antwort auf die Frage zu finden, was menschlich ist." Weiter heißt es: "Meinen wir die gleichen Menschen? Richtet sich Menschlichkeit, also Fürsorge, Würde, Moral, Milde und Erbarmen an alle Menschen?" Erich Kästners "Ballade vom Nachahmungstrieb" sorgt für Schmunzeln. Die KI-Stimmen von Janis Hanenberg, Annemarie Klemm und Hannah Wehrum werden überzeugend in den dramaturgischen Ablauf integriert. Und auch Rahel Ehret, Janis Hanenberg, Annemarie Klemm und Jonathan Wiese verbinden als Künstler in suggestiver Weise Stimmen und Schauspiel. Hinzu kommen Amaya Brandt, Michelle Dinkelacker, Tabea Kümper und Lilly Maria Städele als versiertes Tanzensemble der Kunstschule Labyrinth Ludwigsburg.
Riesenapplaus, "Bravo"-Rufe.