Nichts füllt seine innere Leere, er bleibt unerlöst. Goethes Faustisches Prinzip eines ungebändigten Strebens nach Landnahme, Unterwerfung und Dominanz kennt eigentlich nur eine, die göttliche, Grenze. Vom Weltenversteher wandelt sich Faust zum Weltenerobere und letztlich zum Schöpfer. Oder ist dies alles nur der delirierende Traum eines sterbenden, blinden Greises?
In einer multimedialen Installation in der Tradition seiner filmisch-theatralischen Essays Der Auftrag und Die Möglichkeit packt der Dokumentarfilmer Konrad Kästner dieses Mal in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Dariusch Yazdkhasti das zentrale literarische Werk der Deutschen bei den Hörnern. Ist es Prophetie, Menschheitsmythos, nationale Selbstermächtigung, Geburtsstunde des modernen Ich oder bereits Abgesang? Wo in dieser Trümmerlandschaft der Gegenwart zwischen Apokalypse und Paradies ist er verborgen, der Augenblick, an dem festzuhalten lohnt?
Inszenierung Konrad Kästner, Dariusch Yazdkhasti
Video Konrad Kästner
Bühne Mareen Biermann
Kostüme Silke Bauer
Dramaturgie Anne Vogtmann
Mit Jan Hille // Henriette Nagel // Thomas Wehling
Weitere Termine 06.04., 13.04., 17.04., 24.04., 25.04., 28.04., 04.06., 04.07.
Karten 0521 / 51 54 54 // www.theater-bielefeld.de
Das Bild zeigt Johann Wolfgang Goethe