Eine ganze Reihe von Künstlern startete ihre Karriere am theaterhagen – und kommen als renommierte Sänger oder Tänzer immer mal wieder zurück. Ein solcher „alter Bekannter“ darf beim 2. Ballettabend der Saison mit Marco Goecke begrüßt werden: Der gebürtige Wuppertaler schuf seine erste Choreographie mit dem Titel „Loch“, mit der er auch beim Internationalen Choreographiewettbewerb in Hannover teilnahm, im Jahre 2000 am theaterhagen. Und nun ist Marco Goecke wieder zu Gast beim balletthagen, um seine Choreographie Blushing mit der Hagener Compagnie zu erarbeiten.
Marco Goecke, seit 2005 Hauschoreograph beim Stuttgarter Ballett, hat mit seinen Arbeiten deutschlandweit und international für Aufsehen gesorgt. Ob in Stuttgart oder Wuppertal, Braunschweig, Hamburg oder Monte Carlo, beim Scapino Ballet Rotterdam oder dem Nederlands Dans Theater, seine prägnante und avantgardistische Tanzsprache, das Ausloten und Sprengen der ästhetischen Grenzen sowie die völlig neuen Bewegungen fordern die Tänzer stets neu heraus.
Mit dem Stück Blushing gewann er 2003 mit Tänzern des Stuttgarter Balletts den Prix Dom Perignon in Hamburg.
Cayetano Soto gehört ebenso zu den „global playern des Tanzes“; der spanische Choreograph und Tänzer erhielt seine Tanzausbildung an der Theaterakademie seiner Heimatstadt Barcelona und am Königlichen Konservatorium in Den Haag. Nach ersten Engagements am „IT. Dansa“ in Barcelona und am „Ballett Theater München“ ist er seit 2005 als freischaffender Choreograph tätig und arbeitet mit internationalen Tanzcompagnien, darunter sind das Nederlands Dans Theater 2, das Stuttgarter Ballett, das Ballett Hispanico New York, das Königliche Ballett Flandern oder das Balé da Cidade de Sao Paulo. Soto ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe.
Sein Stück Fugaz (Fleeting), seinem an Krebs gestorbenen Vater gewidmet, hat Soto, der „begabteste Körpersprachen-Formulierer von allen“, 2005 beim Ballett Theater München zur Uraufführung gebracht.
Raimondo Rebeck, geboren in Berlin, ist der dritte Choreograph des Abends. Er erhielt seine Ausbildung an der Staatlichen Ballettschule Berlin. Als Erster Solist der Staatsoper Berlin, der Deutschen Oper Berlin und des Aalto Ballett Theater Essen zählt er zu den bekanntesten deutschen Tänzern und gewann zahlreiche nationale und internationale Preise. Auch als Choreograph ist er weltweit gefragt. Seit 2011 ist er Gastballettmeister am Ballett Dortmund.
Blind Dreams ist der Titel seiner Choreographie zu Musiken von Olafur Arnalds, Armand Amar, Whitetree, Erwin Stache, Ezio Bosso, Philip Glass. Rebeck versucht eine tänzerische Annäherung zum Thema Blindheit. Wie kann man sich als Nicht-Sehender in einer Welt zurecht finden, in der alles aufs Optische ausgerichtet ist?
Der Vierte im Bunde bei diesem Ballettabend ist Hagens Ballettdirektor Ricardo Fernando. Mit Tangata – einem zusammengesetzten Begriff aus Tango und Fugata – hat Ricardo Fernando bereits das Ballettpublikum in Graz und Reggio Emilia gewonnen. Tango-Musik begleitete ihn von Beginn seiner Karriere an. Für seine neue, noch unbenannte Choreographie für »Tanzquartett« wählte der Hagener Ballettdirektor Orchesterstücke von Astor Piazzolla.
Die Stücke von Rebeck und Fernando sind Uraufführungen für das balletthagen.
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ChoreographieMarco Goecke
Raimondo Rebeck
Cayetano Soto
Ricardo Fernando
Kostüme Rosa Ana Chanzá
Licht Ernst Schießl
Dramaturgie Maria Hilchenbach
Choreographische Assistenz Carla Silva Alfonso Palencia
Inspizienz Svenja Wessing