Der Stiftungsrat von KonzertTheater Bern hat Stephanie Gräve zur neuen Schauspieldirektorin ab der Saison 2015.16 gewählt. Gräve, die zurzeit Stellvertretende künstlerische Direktorin und Kuratorin am Theater Basel u.a. für spartenübergreifende Sonderprojekte und internationale Koproduktionen
verantwortlich zeichnet, tritt die Nachfolge von Iris Laufenberg an, die als Intendantin an das Schauspielhaus Graz wechselt. Die 45jährige unterzeichnete einen Vertrag über vier Jahre bis Saison 2018.19.
Stephanie Gräve gilt als ausgewiesene Kennerin der deutschsprachigen, Schweizer und internationalen Theaterszene, die über ein vielfältiges künstlerisches Netzwerk verfügt. Vor ihrem Engagement am Theater Basel war die gebürtige Duisburgerin sieben Jahre lang als Chefdramaturgin am Theater Bonn für die künstlerische Leitung des Schauspiels verantwortlich. Stephan Märki, Intendant von Konzert
Theater Bern: «Mit Stephanie Gräve ist es uns gelungen, eine bestens vernetzte, versierte und für unterschiedliche, auch spartenübergreifende Theaterformen offene Theatermacherin zu gewinnen. Mit ihrem Konzept für Bern hat sie sich in einem starken Bewerberfeld durchgesetzt». Stephanie Gräve: «Ich freue mich darauf, mit einem tollen Team Theater in und für Bern zu machen; darauf, die Berner zum Besuch des wunderschönen Stadttheaters und der vielseitigen Vidmarhallen zu verlocken und ihnen zu zeigen: es geht um sie auf unseren Bühnen, um ihre Themen.»
Neben der Ernennung der neuen Schauspieldirektorin hat der Stiftungsrat Konzert Theater Bern weitere wichtige Entscheidungen für die Zukunft der Viersparteninstitution gefällt. Die Verträge von Intendant Stephan Märki sowie der Direktorin Tanz, Estefania Miranda und des Konzert- und Operndirektor Xavier Zuber wurden bis Saison 2018.19 um vier Jahre verlängert.
Curriculum Vitae Stephanie Gräve
Stephanie Gräve
2012 ff. Theater Basel
· Stellvertretende künstlerische Direktorin und Kuratorin
· Verantwortlich für spartenübergreifende und (internationale) Sonderprojekte, Gastspiele und Koproduktionen
· Arbeiten u. a. mit Joachim Schloemer/Fritz Hauser, Richard Maxwell/NYC
Players/Daniel Ott, Christoph Marthaler (Koproduktion des Theater Basel mit Théâtre Vidy, Lausanne)
· «Föhn» mit Christian Zehnder (Premiere Sept 2014) und Romeo Castellucci (Koproduktion mit Art Basel und Festival d’Automne, Paris)
2005-2012 Theater Bonn
· Chefdramaturgin und künstlerische Leitung des Schauspiels
· Beginn der Zusammenarbeit mit Richard Maxwell/NYC Players und mit Regisseuren aus London und Amsterdam
· Spartenübergreifende Projekte zwischen Oper, Schauspiel und Tanz (u.a. «Der entfesselte Fidelio», Regie: Klaus Weise; «Michael Kohlhaas», Regie: Ulrich Rasche; «Bluthaus», Regie Klaus Weise, Koproduktion mit den Schwetzinger Festspielen)
· Konzeption und Kuratierung des Festivals «Szene New York» und der Reihen
«Neue kanadische Dramatik» und «Club der Utopisten»
2003-2005 Theater Bonn
· Dramaturgin
· Mitarbeit an Neukonzeption der Bonner Biennale als interdisziplinäres Festival
· Arbeiten im Bereich des dokumentarischen Theaters (u.a. mit Rimini Protokoll) und Kooperationen mit der freien Szene
1999-2003 Schlosstheater Moers
· Chefdramaturgin und künstlerische Leitung (mit Johannes Lepper)
· Projekte im Grenzbereich von Performance/Musiktheater (u.a. «Gier» von
Sarah Kane, Konzerttheater mit FM Einheit [ Koproduktion mit dem
Jazzfestival Moers])
1996-1999 Theater Oberhausen
· Dramaturgin
· Projekte an ehemaligen Orten der Industriekultur (u.a. «Der Berg ruft» auf der Abraumhalde Prosper Haniel)
· Förderung junger Regisseure und Gegenwartsdramatik
· Konzeption (gemeinsam mit Thomas Oberender/TNT) und künstlerische
Leitung des Neue Dramatik-Festivals achtung! gegenwart!
1995/1996 Theater Oberhausen
· Assistentin der Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit
Sonstiges
· Lehraufträge an der Rheinischen Friedrich Wilhelm-Universität, Bonn und an der Universität Basel
· (Vorstands-) Mitglied im Internationalen Theaterinstitut (ITI)
· 2006-2010: Jurytätigkeit für die kanadische Botschaft (neue Dramatik)
· Vortragsreisen für die kanadische Botschaft und das Goethe-Institut nach Ottawa und Toronto
seit 2011: Jurymitglied für den Fonds Experimentelles Musiktheater, Kunststiftung
und Kultursekretariat Nordrhein-Westfalen.