Drei Ehepaare leben hier, ohne nennenswerten Kontakt zur Außenwelt, und machen gelangweilte Konversation. Stefan (verheiratet mit Doris) gehört das Hotel. Guenther (verheiratet mit Hedda) bildet mit Doris ein Amateurtanzpaar. Dieter (verheiratet mit Margot) arbeitet im Innenministerium. Ergänzt wird das Sextett von Karl, einem Zauberkünstler. Aus den Paarbeziehungen ist längst jede Leidenschaft entwichen, geblieben sind erkaltete Gefühle, ein „Museum von Leidenschaften“. Doris und Guenther finden immerhin im Tanz noch einen Rest Befriedigung – bis Doris beim Training stürzt. Spätestens hier kippt Strauß’ Stück endgültig in die Groteske: denn Doris wird sofort von einer apparathaftperfekten Doppelgängerin ersetzt – als Tanzpartnerin von Guenther, als Liebespartnerin von Stefan. Die lang gesuchte Harmonie in Tanz und Gefühlsleben erweist sich aber als kurzlebig. Die echte Doris kehrt zurück, eröffnet Stefan, dass sie schwanger ist und bereit für eine neue Beziehung. Stefan flüchtet – in eine Kühltruhe …
Strauß’ Spießbürgerkomödie zeigt das Nicht-Gelingen von Beziehungen inmitten von Leistungsstress, Konkurrenz und Selbstverlust. In Zeiten der Patchwork-Familien und anderer moderner Lebens- und Alltagskonstrukte reflektiert er mit bösartigem Humor den Zustand einer materialistisch-oberflächlichen und bindungslosen Gesellschaft.
Jürgen Bosse war Schauspieldirektor am Nationaltheater Mannheim, Intendant am Staatstheater Stuttgart und zuletzt am Schauspiel Essen. Während seiner Direktion in Mannheim arbeitete er außerdem regelmäßig am Wiener Burgtheater. Jürgen Bosse hat in der Spielzeit 2006/2007 in Mainz bereits sehr erfolgreich Mozarts „Die Zauberflöte“ inszeniert und führte außerdem Regie bei Carl Zuckmayers „Der Hauptmann von Köpenick“.
nszenierung Jürgen Bosse
Bühne Susanne Maier-Staufen
Kostüme Erika Landertinger