Seit 25 Jahren steht August Everdings »Zauberflöten«-Inszenierung auf dem Spielplan der Staatsoper Unter den Linden – nun ist es an der Zeit, Mozarts vielschichtiges Meisterwerk einer neuerlichen Befragung zu unterziehen. In seiner Inszenierung entführt Yuval Sharon in nicht weniger fantasievolle, doch ästhetisch ganz andere Bilderwelten. Im Zentrum steht dabei die Idee einer Collage, wie sie schon Mozarts Musik selbst darstellt, indem sie beständig zwischen den Stilebenen des Singspiels und der Opera seria changiert. Dabei setzt sich Sharon gemeinsam mit Bühnenbildnerin Mimi Lien und Modedesigner Walter Van Beirendonck mit der Wiener Maschinenkomödie und dem Marionettentheater auseinander, an dem Heinrich von Kleist die verlorene »natürliche Grazie« des Menschen bewunderte. Bei Sharons Inszenierungsansatz hält die kindliche Phantasie die Fäden in der Hand.
Auf Opernspielplänen ist es gängige Praxis, eine ältere Inszenierung durch die jeweils neue zu ersetzen. Doch neben der Neuproduktion der »Zauberflöte« steht auch weiterhin die für die Repertoirepflege so wichtige Everding-Inszenierung auf dem Spielplan – zwei verschiedene Perspektiven auf die weltweit meistgespielte deutschsprachige Oper.
Musikalische Leitung
Alondra de la Parra
Inszenierung
Yuval Sharon
Bühnenbild
Mimi Lien
Kostüme
Walter Van Beirendonck
Licht
Reinhard Traub
Videodesign
Hannah Wasileski
Sounddesign
Markus Böhm
Einstudierung Chor
Anna Milukova
Dramaturgie
Krystian Lada , Benjamin Wäntig
Sarastro
Kwangchul Youn
Tamino
Julian Prégardien
Pamina
Anna Prohaska
Papageno
Florian Teichtmeister
Papagena
Serena Sáenz Molinero
Königin der Nacht
Tuuli Takala
Sprecher
Lauri Vasar
Monostatos
Florian Hoffmann
Erste Dame
Adriane Queiroz
Zweite Dame
Cristina Damian
Dritte Dame
Anja Schlosser
Erster Geharnischter
Stephan Rügamer
Zweiter Geharnischter
Grigory Shkarupa
Erster Priester
Linard Vrielink
Zweiter Priester
Lauri Vasar
Drei Knaben
Solisten des Tölzer Knabenchors
Weitere Vorstellungen am 21., 23. und 28. Februar sowie 1., 3., 6., 8., 10., 12. und 16. März 2019
Staatsoper Unter den Linden
Bild: Wolfgang Amadeus Mozart