Die junge Frau sieht in dieser Verbindung die Möglichkeit, dem für sie vorgezeichneten Leben zu entgehen. Ohne Vorbehalt geben sich beide einer Liebe ohne Zukunft hin. In einer Welt aus Erinnerung und Visionen macht Butterfly das Warten auf die Rückkehr ihres »Ehemanns« zum Lebensinhalt. Pinkerton besucht mit seiner amerikanischen Frau drei Jahre später die Stadt, will aber Butterfly nicht sehen. Ihre Visionen werden von der Realität eingeholt, und so provoziert Butterfly mit der ganzen Kompromisslosigkeit ihrer Liebe ein letztes Treffen.
Giacomo Puccini lässt seine Oper der Mode der Zeit entsprechend in Japan spielen, und nutzt den Kontrast zwischen den beiden Welten USA – Japan als Verfremdungseffekt, um dem Drama seiner wartenden, tragisch liebenden Heldin realistische Züge zu verleihen. Für die Hamburger Neuproduktion zeichnet der französische Regisseur Vincent Boussard verantwortlich, der erstmals in der Hansestadt arbeitet. Zu seinen erfolgreichen Inszenierungen der letzten Jahre gehörten unter anderem »Hamlet« an der Oper von Marseille, »Agrippina« an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, »I Capuleti e i Montecchi« an der Bayerischen Staatsoper sowie »Adriana Lecouvreur« an der Oper Frankfurt. Seit 2003 verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit Vincent Lemaire, der auch für »Madama Butterfly« das Bühnenbild erdachte. Der Belgier arbeitete unter anderem an den Opernhäusern in Brüssel, München, Berlin und Zürich und für zahlreiche Theaterproduktionen. Die Kostüme kreiert Stardesigner Christian Lacroix, der sich inzwischen auch als Kostümbildner einen Namen gemacht hat.
Am Pult der Philharmoniker Hamburg steht Alexander Joel. Seit 2008 ist der deutsch-britische Dirigent regelmäßig an der Staatsoper zu Gast, hier gab er im Februar 2008 mit »La Bohème« sein Hausdebüt und übernahm in folgenden Spielzeiten die Musikalische Leitung von »Don Carlos«, »Carmen« und »Le Nozze di Figaro«.
In der Titelpartie der Cio-Cio San gibt Alexia Voulgaridou ihr Rollendebüt. Die griechische Sopranistin feierte in Hamburg unter anderem als Mimì (»La Bohème«), Blanche (»Dialogues des Carmélites«) und zuletzt als Marguerite in der Neuproduktion von Gounods »Faust« große Erfolge. Der aus Rumänien stammende Teodor Ilincai übernimmt die Rolle des Pinkerton. Er sang erstmals 2009 an der Hamburgischen Staatsoper den Macduff (»Macbeth«), eine Partie, die er auch 2012 hier übernommen hat. Der Bariton Lauri Vasar übernimmt die Rolle des Sharpless, Jürgen Sacher singt Goro, Viktor Rud den Prinzen Yamadori. Als Suzuki steht Cristina Damian auf der Bühne, die im Mai 2012 als Komponist in der Neuproduktion von »Ariadne auf Naxos« und im September als Kontschakowna in »Fürst Igor« überzeugen konnte. In den weiteren Partien: Ida Aldrian (Kate Pinkerton), Jongmin Park (Lo Zio Bonzo) und Thomas Florio (Il Commissario Imperiale). Die Einstudierung des Chores hat Christian Günther.
In italienischer Sprache mit deutschen Übertexten
Inszenierung: Vincent Boussard
Bühnenbilde: Vincent Lemaire
Kostüme: Christian Lacroix
Licht: Guido Levi
Dramaturgie: Barbara Weigel
Aufführungen: 17., 22., 25., 28. November 2012, 19.00 Uhr
3., 5. Dezember 2012, 19.00 Uhr
Karten sind an der Tageskasse der Hamburgischen Staatsoper, unter der Telefonnummer
040 / 35 68 68, im Internet unter www.staatsoper-hamburg.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.