Ende Januar 2006 nahm technisches Theaterequipment des schauspielfrankfurt, das nicht mehr in Verwendung ist, Kurs auf Kabul. In einer gemeinsamen Aktion der beiden Frankfurter Institutionen, der Hilfsorganisation medico international und dem schauspielfrankfurt, wird so ein Beitrag zur Unterstützung einer langsam entstehenden unabhängigen Kulturszene in Afghanistan geleistet. „Theater, wie jede andere Kunstform, trägt dazu bei, die Notwendigkeit von Veränderungen spürbar und denkbar zu machen. Wo der Raum für eine selbstbestimmte Kultur schwindet, wuchern Depression und Gewalt“, erklärt Elisabeth Schweeger, Intendantin des schauspielfrankfurt, das Engagement eines deutschen Theaters für Afghanistan. Das Beleuchtungs- und Tonequipment wird dem Exil-Theater zur Verfügung gestellt, einer Gruppe von Theaterschaffenden rund um den jungen Regsseur Mahmoud Shah Salimi, das 2000 im pakistanischen Exil gegründet wurde. Das Theater beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Kriegsjahre – „ein Bilderreigen zwischen Verzweiflung und Hoffnung“ wie die New York Times kürzlich schrieb. Das Exil-Theater besitzt noch keine eigene Bühne, für jeden Auftritt müssen sich die Schauspielerinnen und Schauspieler das notwendige Equipment leihen. Der Container wird am 31. Januar 2006 in Kabul erwartet. Er enthält zudem technisches Material, das der Hessische Rundfunk dem im Aufbau befindlichen Demokratie-TV-Sender Shamshad bereitstellt. Die Kooperation beider Institutionen hat sich bewährt. Am 1. Mai 2005 fand im
schauspielfrankfurt die Veranstaltung „Der Krieg ist nicht vorbei“ statt. Das im Zwischendeck des Großen Hauses gezeigte Virtuelle Minenfeld des Frankfurter Künstlers Peter Zizka lenkte den Blick auf eines der am meisten unter der Minengefahr leidenden Länder: Afghanistan.
Weitere Informationen zu Afghanistan und dem Exil-Theater finden Sie unter HTUwww.medico