Im Mittelpunkt dieses Heldenepos' steht der thrakische Gladiator Spartacus, der 71. v. Chr. die Sklaven zum Aufstand aufrief, um gegen die Unterdrückung durch die Römer und für die Freiheit zu kämpfen. Verwoben mit den politischen Ereignissen wird die Liebesgeschichte zwischen Spartacus und seiner Ehefrau Phrygia.
Aufgrund des sensationellen Erfolges, den das Ballett in Russland und auch auf den zahlreichen Bolschoi-Gastspielen im Ausland hatte, gilt das Werk des langjährigen Bolschoi-Direktors Yuri Grigorovich bis heute als Signaturstück und identitätsstiftendes Werk der Moskauer Compagnie. Doch obwohl auf den internationalen Tourneen vielfach bewundert, fand Spartacus bis heute nicht den Weg in die westlichen Spielpläne. Das Bayerische Staatsballett schließt nun diese Lücke und übernimmt Yuri Grigorovichs Spartacus im Dezember 2016 ins Repertoire. Im Sinne der Programmpolitik des Staatsballetts präsentiert das 70-köpfige Ensemble somit nicht nur eine weitere maßstabsetzende ballettgeschichtliche Produktion, sondern zeigt zugleich eine hier bislang wenig bekannte Art der Tanzästhetik, die vor allem die Männer in den Mittelpunkt rückt: Marschartig anmutende Rhythmen unterstreichen die zwar klassischen, aber außergewöhnlich kraftvoll-energetischen Schrittkombinationen, die nicht nur in den Solopartien brillante Technik und höchste Ausdauer erfordern.
Wie die Thematik des Epos', so ist auch die Musik von Aram Chatschaturjan überwältigend. Schostakowitsch äußerte sich einst zu Chatschaturjans Komposition: Das Wertvollste in diesem Ballett ist die gewaltige Ausdrucksstärke der Musik, ihre Überzeugungskraft und Bewegtheit. Und populär wurde die Musik nicht nur auf der Theaterbühne. Die BBC verwendete die Melodie des Pas de deux von Spartacus und Phrygia (Adagio) aus dem dritten Akt sogar als Titelmusik zur Fernsehserie The Onedin Line.
In den männlichen Hauptrollen werden Osiel Gouneo (22.12., 25.12.) und Vladimir Shklyarov (23.12.) als Spartacus und Sergei Polunin (22.12., 25.12.) und Jonah Cook (23.12.) als Crassus zu sehen sein. Die weiblichen Hauptpartien übernehmen unter anderem Maria Shirinkina (23.12.) als Phrygia und Natalia Osipova (22.12., 25.12.) und Ksenia Ryzhkova (23.12.) als Aegina (Besetzungen unter Vorbehalt).
Die Einstudierung dieses von der Bewegungssprache für die damalige Zeit durchaus modern anmutenden Werkes übernehmen zwei Ballettmeister, die hierfür aus Russland angereist sind: Ruslan Pronin und Oxana Tsvetnitskaya, einst Tänzer beim Bolschoi-Ballett und heute choreographische Assistenten von Altmeister Yuri Grigorovich. Grigorovich selbst wird im Dezember, fast 90-jährig, die Endproben in München begleiten und dafür Sorge tragen, dass das Werk in der von ihm bereits überarbeiteten Fassung korrekt einstudiert wird. Die musikalische Leitung übernimmt Karen Durgaryan, der auf Einladung von Valery Gergiev am Mariinski-Theater bereits 2010 Spartacus dirigierte und nun in München debütiert.
Musikalische Leitung
Karen Durgaryan
Choreographie
Yuri Grigorovich
Ausstattung
Simon Virsaladze
Musik
Aram Chatschaturjan
Spartacus
Osiel Gouneo
Crassus
Sergei Polunin
Phrygia
N.N.
Aegina
Natalia Osipova
Gladiator
N.N.
Solisten und Ensemble des Bayerischen Staatsballetts
Bayerisches Staatsorchester
Do 22.12.2016, 19.00 Uhr ausverkauft
Fr 23.12.2016, 19.00 Uhr
So 25.12.2016, 18.00 Uhr
Do 29.12.2016, 19.00 Uhr
Di 03.01.2017, 19.00 Uhr
Fr 06.01.2017, 14.30 Uhr*
Fr 06.01.2017, 19.30 Uhr
Mi 11.01.2017, 19.00 Uhr
Nationaltheater
*Familienvorstellung, ab 10 Jahren