Seit vier Wochen herrscht in Nahost ein Krieg, der viele stumm, hilflos und verzweifelt macht. Er gefährdet den Weltfrieden und macht uns nach dem Überfall auf die Ukraine zum wiederholten Mal in kürzester Zeit Angst und Sorgen. Er spaltet die UNO, er spaltet Nationen, aber er spaltet auch die Stadtgesellschaften und Communities und führt zu Rissen in Familien und Freundschaften.
Aus diesem Anlass hat das Thalia Theater zahlreiche Hamburger Kulturinstitutionen diese Woche gefragt, ob sie kurzfristig bereit sind, gemeinsamen einen Abend im Thalia Theater zu gestalten, um ein starkes Zeichen für Empathie und Zusammenhalt zu setzen. Die Reaktion war überwältigend und erfolgte binnen weniger Stunden. Für kommenden Samstag entsteht ein genreübergreifender Abend mit Texten, Musik- und Tanzperformances in Zusammenarbeit mit der Elbphilharmonie, Hamburg Ballett John Neumeier, Staatsoper Hamburg, Deutsches SchauSpielHaus Hamburg, Kampnagel, Ensemble Resonanz sowie Ensemblemitgliedern des Thalia Theater.
„Kultur sucht nicht Spaltung, Rigorismus und Eskalation, sondern die Verbindung der Menschen im Zeichen der Humanität. Das ist ihre Kraft. Sie versucht Dialogräume offen zu halten, auch wenn scheinbar nichts mehr geht“, so Joachim Lux, der zahlreiche Kulturinstitutionen Hamburgs eingeladen hat, gemeinsam ein Zeichen der Empathie zu setzen. Ein Zeichen des gemeinsamen Gedenkens, ein Zeichen, dass wir zusammengehören und uns nicht gegenseitig ausgrenzen oder bedrohen sollten. Ein Zeichen, dass wir nicht dazu beitragen wollen, dass dieser oder andere Kriege in unsere Stadtgesellschaften hineingetragen werden.
Wir rufen alle Hamburgerinnen und Hamburger dazu auf, sich am Samstag, den 11.11., 20 Uhr im Thalia Theater zu versammeln. Im Gedenken an die Toten, in der Hoffnung auf die Lebenden und den Frieden: in Empathie für all die Menschen, die derzeit Entsetzliches durchmachen.