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So gestaltet die Volksoper Wien die nächste Spielzeit

Die vierte und letzte Spielzeit unter der Führung von Rudolf Berger bringt 37 Produktionen aus vier Genres. Darunter vier Opernneuinszenierungen, zwei Operettenneuproduktionen, eine konzertante Opernaufführung und eine konzertante Zarzuela.

„Die Volksoper ist ein ‚urwienerisches’ Haus. Allerdings darf unser Horizont nicht an den Stadtgrenzen enden.

Die Internationalität der Volksoper hat sich in ihrer Ausstrahlung, der Zusammensetzung ihres Publikums und nicht zuletzt im Spielplan widerzuspiegeln“, betont Rudolf Berger. Die Stückauswahl der Saison 06/07 trägt diesem Anspruch Rechnung; im Ensemble finden sich KünstlerInnen aus 35 Nationen, und auch die Leitung der szenischen Umsetzungen ist international:

 

„Turandot“, die italienische Oper mit chinesischer Story, wird betreut vom französisch-kanadischen Team Doucet und Barbe, den tiefdeutschen "Freischütz" setzt der Schweizer Marco Arturo Marelli in Szene, die österreichisch-ungarische Operette „Gräfin Mariza“ interpretiert der ungarische Operettenspezialist Miklós-Gábor Kerényi, „Die spanische Stunde" des französischen Komponisten Ravel stellt die deutsch-südamerikanische Regisseurin Aniara Amos richtig ein. Der in Frankreich und Amerika entstandenen Operette „Kuhhandel“ („Arms and the cow“) des Kosmopoliten Kurt Weill widmet sich der Brite David Pountney.

 

Opern-Premieren

Giacomo Puccinis letzte Oper „Turandot“, der unsere erste Premiere in der szenischen Realisierung von Renaud Doucet und André Barbe gilt, ist eine große „Volksoper“ internationalen Formats - mit der ersten Dame der tschechischen Oper, Eva Urbanová, in der Titelrolle. Ebenso unsere weitere Opernneuproduktion: Carl Maria von Webers romantischer „Freischütz“, inszeniert von Marco Arturo Marelli (und wie „Turandot“ unter der Leitung unseres Chefdirigenten Leopold Hager), ein Klassiker, der endlich wieder in den Spielplan Eingang findet. Ein neuer Einakterabend mit Maurice Ravels „Die Spanische Stunde“ und Carl Orffs „Die Kluge“ (Regie: Aniara Amos bzw. René Zisterer) bietet Musik des 20. Jahrhunderts. Mit „A Midsummer Night’s Dream“ in Philippe Arlauds szenischer Deutung wird ein Meisterwerk des Engländers Benjamin Britten, dreißig Jahre nach seinem Tod, diesmal in englischer Sprache wieder aufgenommen. Eine attraktive Spieloper, Conradin Kreutzers „Nachtlager in Granada“ war 1834 Publikumsmagnet und ist heute eine Rarität, die dank melodischer-lyrischer Qualitäten immer noch zu berühren weiß.

 

Operetten- Premieren

Das Repertoire von Europas führender Operettenbühne wäre unvollständig ohne Kálmáns „Gräfin Mariza“, einem wienerischen Klassiker mit stark ungarischem Einschlag und darum bei dem Regisseur und Theaterleiter aus Budapest, Miklós-Gábor Kerényi, in besten Händen. Kurt Weills frech-witzige Kriegssatire „Der Kuhhandel“, die in David Pountneys Inszenierung bereits bei den Bregenzer Festspielen Anerkennung fand, bietet eine reizvolle Ergänzung und wird begleitet von einem Kurt Weill-Abend unter dem Titel: Von Berlin an den Broadway.

 

Dem spanischen Pendant zur Operette, der Zarzuela, sind zwei konzertante Aufführungen von Torrobas „Luisa Fernanda“ gewidmet (dirigiert von Josep Caballé Domenech und von Starbariton Carlos Alvarez dem österreichischen Publikum ans Herz gelegt). Eine Neueinstudierung der „Fledermaus“ (Regie: Heinz Zednik) mit neuer Ausstattung frischt eine 30 Jahre alte klassische Inszenierung wieder auf.

 

Tanz-Premieren

DAS BALLETT der Wiener Staatsoper und Volksoper trägt mit zwei Premieren, „Anna Karenina“ sowie einer Tanzhommage an die britische Popgruppe Queen mit dem Titel „They Will Rock You“, zu einem vielseitigen Spielplan bei.

 

 

 

 

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