Kennzeichnend für den Stil des Autors sind der flämische Lokalpatriotismus und die Poesie der Sprache, verankert in der Symbolik des Jugendstils. Rodenbachs melancholische Geschichte aus Brügge wurde für viele Künstler zur Inspirationsquelle, darunter E. W. Korngold, der den Stoff um einen trauernden Witwer, der nichts mehr vom Leben erwartet, dann jedoch in einem Wahn in einer jungen Tänzerin das Ebenbild seiner verstorbenen Frau sieht, 1920 als Libretto für seine berühmte Oper Die tote Stadt verwendete.
Die ungebrochene Faszination des Sujets inspiriert nun auch Mei Hong Lin, die Geschichte eines Zerrissenen zwischen Todessehnsucht und Neubeginn als Tanztheater neu zu beleben. Charaktere, gefangen im Kampf um den Verlust der Vergangenheit, hypersensible Seelen auf der Suche nach Verfeinerung der Sinne und Stilisierung des Lebensgefühls. Ständiges Schwanken zwischen sittenstrenger Entsagung und wilder Leidenschaft, zwischen dem Verlangen nach Reinheit und der Anziehung des Verrufenen.
Michael Erhard, der bereits für Lins Tanztheater Hôtel du Nord die Musik komponierte, wird nun auch dem Schwanengesang Töne verleihen.
Inszenierung und Choreografie Mei Hong Lin |
Bühne und Kostüme Thomas Gruber |
Musikalische Leitung Michael Erhard
Mit dem Ensemble des Tanztheaters Darmstadt
Jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn wird eine Einführung im Foyer stattfinden.
10. und 21. November | jeweils 19.30 Uhr
5., 18. und 30. Dezember | 19.30 Uhr
13. und 20. Dezember | 18 Uhr