Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Schauspielhaus Graz: VR-Theater „Der Bau“ von Franz Kafka | Schauspielhaus Graz: VR-Theater „Der Bau“ von Franz Kafka | Schauspielhaus Graz:...

Schauspielhaus Graz: VR-Theater „Der Bau“ von Franz Kafka |

28.05.2021, VR-Brille für Zuhause

Franz Kafkas Erzählung „Der Bau“ (1923/24) setzt einen namenlosen Protagonisten ins Zentrum, der sich einen komplizierten unterirdischen Bau angelegt hat: ein System aus Höhlen, Gängen und Plätzen, dessen Eingang unter einer Moosschicht verborgen liegt. Geschäftig arbeitet er an der Verbesserung und Befestigung seines einsamen und stillen Heims, trägt Vorräte zusammen wie Schätze, vertieft sich in Reflexionen und Selbstgespräche, die immer wieder auch an ein abwesendes Gegenüber gerichtet sind, das er gleichermaßen vermisst wie fürchtet.

 

Copyright: Johanna Lamprecht

Denn die Angst vor dem Einbruch eines unsichtbaren Feinds in seinen Schutzraum begleitet ihn auf Schritt und Tritt und manifestiert sich schließlich in einem unerklärlichen Geräusch: einem seltsamen Zischen, dessen Quelle er nicht und nicht ausfindig machen kann.

Neben vielen Deutungsmöglichkeiten lässt sich der Bau in Kafkas gleichnamiger Erzählung nicht zuletzt als Metapher auf ein Theater im Stillstand lesen, in dem ein Schauspieler unbeirrt seinen Tätigkeiten nachgeht, ungesehen und ungehört von der Welt „da draußen“, und sich dabei tiefer und tiefer in seine eigenen Gedanken und Vorstellungswelten gräbt.
Über das VR-Headset begleitet das Publikum den Protagonisten auf seinen unterirdischen Streifzügen und wird dabei an unbekannte und ungewöhnliche Orte im Schauspielhaus geführt: ein Blick in 360° hinter die Kulissen und tief ins Innere des Theaters.

Regie     Elena Bakirova
Bildgestaltung / Schnitt    Markus Zizenbacher
Ausstattung    Tanja Kramberger
Set-Ton / Sounddesign /
3D-Audio Mix    Elisabeth Frauscher
Dramaturgie    Elisabeth Tropper
Produktionsassistenz    Kathrin Eingang

mit     Florian Köhler

Mit freundlicher Unterstützung durch das Institut für Elektronische Musik und Akustik der Kunstuniversität Graz.
Besonderer Dank gilt den technischen Abteilungen des Schauspielhauses.

Die VR-Brille für Zuhause
Auf einer VR (Virtual-Reality)-Brille wird das Stück für das Publikum erlebbar gemacht. Für die Benutzung dieser VR-Brille benötigen Sie weder Strom noch eine WLAN-Verbindung. Lediglich ein Drehsessel und Kopfhörer (!) sind ratsam, um das uneingeschränkte VR-Erlebnis genießen zu können. Eine Anleitung mit den wichtigsten Infos im Paket mitgeliefert.
Buchung für das Grazer Stadtgebiet
Nach dem Ticketerwerb über die Schauspielhaus-Website bzw. über ticketteer und der Vereinbarung der Zustellzeit (zwischen 9.00 und 18.00 Uhr) wird die bestellte VR-Brille von den PINK PEDALS Fahrradkurieren zur/zum Zuschauer*in in Graz nach Hause geliefert, wo die auf der Brille gespeicherte 360°-Aufnahme zum gewünschten Zeitpunkt abgespielt werden kann. Am nächsten Werktag bis 12:00 Uhr (Ausnahme: bei Lieferung am Freitag ist die Abholung am Montag) wird die Brille zum vereinbarten Übergabetermin von den Fahrradbot*innen wieder abgeholt.
Die VR-Erfahrung kostet €19,00 (inkl. Zustellung).
Für alle Zuschauer*innen wurde ein technischer Support eingerichtet, der am jeweiligen „Vorstellungstag“ von 15.00 bis 20.00 Uhr unter 0664-8185688 erreichbar ist.
Buchung für Österreich und Deutschland
Unter www.vr-firstrow.com kann die Aufführung bestellt werden. Diese wird im Anschluss auf einer VR-Brille an die Heimadresse geschickt. Nach 2 Tagen Mietdauer wird die VR-Brille einfach wieder zurückgesendet. Die VR-Erfahrung kostet €18,90 zzgl. Versandgebühren (terminierter Hin & Rückversand für €13,90 innerhalb Deutschlands und €28,90 nach Österreich). Der Versand erfolgt wöchentlich.
Firstrow bietet zudem ein Schauspielhaus Graz-Package an, mit dem Sie um € 29,90 zzgl. Versandgebühren eine mit den beiden VR-Erfahrungen – „Krasnojarsk: Eine Endzeitreise in 360°“ sowie „Der Bau“ – bespielte VR-Brille buchen können.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 16 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑