Medea ist als Ehefrau nicht gesellschaftsfähig, zu groß ist die Furcht der Griechen vor der zauberkundigen Medea, die sie als „Barbarin“ brandmarken. Nach jahrelanger Irrfahrt landen die beiden Liebenden in Korinth. Jason entschließt sich zu einem radikalen Neuanfang, denn für ein Leben auf der Verliererseite ist er nicht geschaffen. Kreon, König von Korinth, macht ihm ein verlockendes Angebot. Wenn Jason seine Tochter Kreusa heiratet, erhält er ein dauerhaftes Bleiberecht für sich und seine Kinder. Medea droht die Verbannung.
Seit über 2000 Jahren fasziniert der Mythos Medea. Für Jason hat sie alles geopfert: ihre Familie, ihre Heimat, ein selbstbestimmtes Leben. Konfrontiert mit Verrat und Treuebruch und angesichts ihrer völligen Entrechtung, der Auslöschung jeglicher Lebensperspektive entschließt sich Medea zu einer ungeheuren Tat: Sie tötet ihre eigenen Kinder.
Mateja Koležnik, die erst seit 2012 in Deutschland arbeitet (u.a. am Schauspiel Leipzig und am Residenztheater München), ist eine Meisterin der Schauspielerführung. Mit einem scharfen Blick für das Wesentliche zeigt sie in ihren Inszenierungen Figuren in gedanklichen wie emotionalen Extremsituationen. Für ihre Interpretation des Tschechow'schen Iwanow am Stadttheater Klagenfurt wurde sie erst Mitte November mit dem österreichischen Nestroy-Preis für die beste Bundesländer-Aufführung ausgezeichnet.
In ihrer Stuttgarter Inszenierung der Medea übernimmt Sylvana Krappatsch, die schon in der Orestie für ihre großartige Klytämnestra gefeiert wurde, die Titelrolle der Medea.
Inszenierung
Mateja Koležnik
Bühne
Raimund Orfeo Voigt
Kostüme
Alan Hranitelj
Komposition
Nikolaj Efendi
Choreographie
Matija Ferlin
Licht
Felix Dreyer
Dramaturgie
Carolin Losch
Dramaturgische Mitarbeit / Dolmetschertätigkeit
Alina Zeichen
MIT:
Sylvana Krappatsch, Klaus Rodewald, Benjamin Pauquet, Katharina Hauter, Marietta Meguid und Jannik Mühlenweg
Fr – 14. Dez 2018
Mo – 17. Dez 2018
Mi – 26. Dez 2018
Sa – 29. Dez 2018
So – 13. Jan 2019
So – 20. Jan 2019
Fr – 15. Feb 2019
Do – 28. Feb 2019
Bild: Franz Grillparzer