Doch noch über seinen Tod hinaus täuscht der Folterer die Sängerin. Denn die von ihm angeordnete „Scheinhinrichtung“ Caravadossis entpuppt sich als wirkliche Erschießung. Vom Liebsten getrennt und mit dem bitteren Bewusstsein, eine Mörderin geworden zu sein, wird sie von Scarpias Schergen in den Tod getrieben ...
Puccini und seine Librettisten sehen mit TOSCA den totalitären Machtapparat des 20. Jahrhunderts voraus. Jeder der Hauptakteure – einschließlich Scarpia – werden im System zerrieben. Ihr Tod bleibt folgenlos. Der Komponist wählte für die moderne Geschichte im alten Gewand eine völlig originäre Musiksprache, die zwar die expres-siven Ausdrucksmittel des Verdischen Musiktheaters verwendet, sich aber durch deren schonungslose Anwendung in die Moderne bewegt.
Als Tosca präsentiert die Oper Kiel Ensemblemitglied Tatiana Plotnikova, die schon mit der Titelpartie von Ponchiellis LA GIOCONDA Furore machte. Generalmusikdirek-tor Georg Fritzsch dirigiert die junge russische Sängerin, das Philharmonische Orches-ter, den Opernchor und weitere Mitglieder des Sängerensembles, wie Jooil Choi als Scarpia und Hye-Soo Sonn als Angelotti.
MUSIKALISCHE LEITUNG: Georg Fritzsch | REGIE: Georg Köhl
BÜHNE: Norbert Ziermann | KOSTÜME: Gabriele Jaenecke
MIT: Jooil Choi, Steffen Doberauer, Sang Youf Kim / Chan Il Seok, Ks. Attila Kovács,
Tatiana Plotnikova, Hector Sandoval, Hye-Soo Sonn, Shuichi Umino / Alexandar Stoyanov