Kann sich Geschichte wiederholen? Können wir auf die Lernfähigkeit des Menschen hoffen, wenn wir in die Zukunft blicken? Oder sind uns die Utopien ausgegangen, und die stärksten Sehnsüchte sind zurück in die Vergangenheit gerichtet?
400 Jahre nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, der für Bertolt Brecht als historische Folie diente, will die Inszenierung sein klassisches Lehrstück, das während der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges entstand, neu befragen. Die Titelheldin – ein ‚kleines Rädchen‘ im großen Kriegsgetriebe – schlägt sich als Marketenderin durch eine apokalyptischen Welt, um am Krieg zu verdienen und ihn unbeschadet zu überleben. Trotz aller Courage und Gewitztheit, die sie an den Tag legt, werden ihre Kinder vom Moloch Krieg verschlungen. Doch Mutter Courage macht unbelehrbar weiter.
Die Regisseurin Schirin Khodadadian ist dem Osnabrücker Publikum bereits durch ihre bildstarke Inszenierung von Bernada Albas Haus bekannt. Der geflüchtete syrische Schauspieler Ahmad Kiki, für diese Spielzeit Stipendiat am Theater Osnabrück, wird zum ersten Mal auf der großen Bühne stehen – und das in verschiedenen Rollen. Sein Stipendium fördert das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
- Inszenierung Schirin Khodadadian
- Bühne Carolin Mittler
- Kostüme Charlotte Sonja Willi
- Musikalische Leitung Michael Barfuß
- Dramaturgie Sven Kleine
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Auch die zweite Premiere handelt von einer starken Frauenfigur – Medea. Was hat diese fremde Frau, Exotin und scheinbare Bedrohung, den Menschen in Deutschland und Mosambik heute zu sagen? Was verraten diese Assoziationen über die Beziehung zwischen Europa und Afrika? Eine internationale Koproduktion erkundet dies mit einem gemischten Ensemble von professionellen Schauspieler*innen sowie Musikern aus Osnabrück und Maputo in Mosambik in der Inszenierung Medea²− dois Mundos, uma narrao.
Der Projektpartner, das Teatro Avenida aus Maputo − der Hauptstadt Mosambiks −, ist als erstes professionelles Theater des Landes gegründet worden. Es konnte sich so prominenter Unterstützung wie der des weltweit bekannten Autors Henning Mankell versichern. Den Leitenden Schauspielregisseur Dominique Schnizer und die Leiterin und Gründerin des Teatro Avenida, Manuela Soeiro, verbindet eine lange und intensive Arbeitsbeziehung, die sie in diesem Projekt weiterführen.
Grundlage der gemeinsamen Arbeit sind Texte, die im Laufe der langen Geschichte dieses Mythos dazu entstanden sind − von der mosambikanischen Autorin Paulina Chiziane, die bereits in der Vergangenheit mehrmals mit dem Teatro Avenida zusammenarbeitete, aber auch von europäischen Autor*innen wie Euripides oder Grillparzer. Ergänzt werden sie durch Recherchen zur Rolle und Erfahrungswelt von Frauen und zur Entwicklung der Frauenbewegung in den Gesellschaften in Deutschland und Mosambik − angefangen mit den ganz persönlichen Erfahrungen der beteiligten Künstler*innen.
Gefördert wird das Projekt durch das Goethe-Institut (Internationaler Koproduktionsfonds) und im Fonds TURN der Kulturstiftung des Bundes.
- Inszenierung Dominique Schnizer
- Ausstattung Christin Treunert
- Künstlerische Projektleitung Mosambik,
- Kostüme Maria Manuela de Lobão Soeiro
- Musik Ernst Bechert, Celso Durão
- Dramaturgie Jens Peters