Die Jury begründet die Entscheidung wie folgt: Seit der Spielzeit 2011/12 leitet Kay Kuntze mit seinem Team Theater&Philharmonie Thüringen mit Spielstätten in Gera und Altenburg. Eine über Jahre hinweg konsequent umgesetzte Spielplanpolitik, die der zunehmenden Verengung des Repertoires auf vermeintlich publikumswirksame Titel systematisch entgegenarbeitet, hat dem Theater große Anerkennung gebracht.
Nicht nur von Seiten der Medien und der Politik, sondern vor allem auch von Seiten des Publikums, das den Kurs von Theater&Philharmonie Thüringen mit stetig wachsenden Auslastungszahlen bestätigt. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt auf der Beschäftigung mit Komponisten des 20. Jahrhunderts, denen die Wirkung aufgrund politischer und ästhetisch-ideologischer Gründe versagt blieb. Bei den erfolgreichen Wiederentdeckungen, Erst- und sogar Uraufführungen von Werken Weinbergers, Haas‘, Braunfels‘, Sommers, Tals, Gnesins u.a. sorgte die Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur für überregionale Verbreitung und Nachhaltigkeit.
Mit Weinbergs Die Passagierin, Udo Zimmermanns Weiße Rose, Sieberts Untergang der Titanic und der Wiederaufnahme von Enescus Oedipe bekennt sich das Theater Altenburg-Gera in der aktuellen Saison zur historischen Verantwortung deutscher Kulturschaffender im gegenwärtigen europäischen Kontext.
Die Preisverleihung wird am 10. Februar 2019 in Gera im Rahmen der Wiederaufnahme der Oper Oedipe von George Enescu stattfinden.