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"Peter Grimes" von Benjamin Britten - Theater Bern

Premiere 8. Juni 2014, Grosse Halle Reitschule Bern. -----

Mit «Peter Grimes» schuf Benjamin Britten zusammen mit seinem Lebenspartner

Peter Pears und dem Librettisten Montagu Slater während des Zweiten Weltkriegs

eine Oper, die die Gesellschaft als unbarmherzige Meute zeigt.

Die Handlung spielt in einem englischen Küstenstädtchen: Peter Grimes’ Eifer, stets einen erfolgreichen Fang zu machen, führt zum Tod seines Bootsjungen; dieser stirbt an Erschöpfung und verschafft Grimes den Ruf eines Schinders. Obwohl er für unschuldig erklärt wird, lässt das Gerede über ihn nicht nach, auch nicht, nachdem er sich erneut einen Lehrjungen nimmt. Peter Grimes sieht sich zunehmend isoliert und auf das reduziert, was er immer schon war: ein geldgieriger Fischer. Sein Wunsch, durch Reichtum Anerkennung zu erhalten, führt zum nächsten Todesfall.

 

Die erste Oper von Benjamin Britten entstand nach einer Dichtung von George Crabbe, eines in der Grafschaft Suffolk an der englischen Ostküste geborenen Literaten, der sich vor allem der Lage der Armen und Benachteiligten widmete. Unter dem Eindruck von dessen 1810 entstandener Dichtung „The Borough“ kehrte der Komponist aus den USA, wo er während der letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs

gelebt hatte, in seine Heimat zurück, um die bereits begonnene Komposition hier zu beenden.

 

Britten stammte selbst aus Suffolk und war diesem Landstrich eng verbunden. Besonders wichtig war ihm stets das Meer, das wandelbar und überwältigend das Leben der Küstenbewohner bestimmte. In Peter Grimes, so sagte er einmal, habe er den ständigen Kampf der Männer und Frauen zeigen wollen, deren Existenzgrundlage das Meer sei. Wie dieser Kampf, der nicht selten ein Überlebenskampf war, die Gemeinschaften in den kleinen Küstenorten und Dörfern prägte, wie er die Menschen hart und kompromisslos machte, das zeigt Brittens Oper mit verstörender Klarheit. Im Mittelpunkt steht der Fischer Peter Grimes, ein menschenscheuer Einzelgänger, der wegen des ungeklärten Todes seines Lehrjungen ins Fadenkreuz von Anschuldigungen und Ablehnung gerät.

 

Britten prägte zu seiner Komposition folgendes Diktum: «Je böser die Gesellschaft, desto bösartiger das

Individuum!»

 

Oper in drei Akten und einem Prolog von Benjamin Britten

Text von Montagu Slater

 

Musikalische Leitung Kevin John Edusei

Regie Ludger Engels

Bühne Ric Schachtebeck

Kostüme Britta Leonhardt

Chor Zsolt Czetner

Dramaturgie Xavier Zuber

Berner Symphonieorchester

 

Niece 1 Yun - Jeong Lee

Niece 2 Camille Butcher

Ellen Orford Fabienne Jost

Mrs. Sedley Claude Eichenberger

Auntie Ceri Williams

Rev. Horace Adams Michael Feyfar

Bob Boles Andries Cloete

Peter Grimes Daniel Frank

Ned Keene Robert Davies

Captain Balstrode Robin Adams

Swallow Pavel Shmulevich

Hobson Kai Wegner

A Lawyer Peter Santucci

A Fisherwoman Adriana Kiss

A Fisherman Tadeusz Tomaszcuk

Der Junge Statisterie

 

weitere Vorstellungen: 11., 15., 18., 22. Jun 2014 – zum letzten Mal

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