Doch Bernhard hat sie aufgezeichnet: in seinen Erzählungen Die Ursache (Eine Andeutung), Der Keller (Eine Entziehung), Der Atem (Eine Entscheidung), Die Kälte (Eine Isolation) und Ein Kind. Schamlos spricht er da von der Mutter, die ihn ablehnt – „Du bist mein Unglück“ –, ihm die Ähnlichkeit mit dem „Vaterschuft“, welcher sie sitzen ließ, ausprügeln will. Von den zuerst nationalsozialistischen, dann katholischen Internatslehrern, Quälgeister die einen wie die anderen.
Vom despotischen Meister, in dessen Keller der Knabe seine Zuflucht nimmt. „Der Keller war meine einzige Rettung gewesen.“ Und gerade hier ereilt die Krankheit ihn, die sich zur Todeskrankheit auswächst. Jede Rettung bringt den Knaben nur in neue, umso größere Gefahr. Die Schwelle des Todes aber wird der Amboss, der sein Denken, seine Sprache, der den Dichter formt, der Österreich und die Welt erschüttern wird.
THEATERFASSUNG VON OLIVER REESE
- Inszenierung, Verena Koch
- Bühne undKostüme, Ute Lindenbeck
- Dramaturgie, Franz Huber
mit Lukas Heinrich, Johanna Malecki, Alexander Julian Meile, Christina Polzer, Vasilij Sotke
Das Bild zeigt Thomas Bernhard