Doch kurz bevor der einzige fahrplanmäßige Zug des Tages Einfahrt ins moosige Mochowoje hält, bekommt die schläfrige, weil leicht wodkageschwängerte Idylle auf dem Bahnsteig Dellen: Eine Truppe unzufriedener Toasterbesitzer*innen rückt den Verkaufsgenies aus der Großstadt auf den Pelz und will ihr Geld zurück …
Der 1977 im Ural geborene Schriftsteller und Journalist Wassilij Sigarew hat mit „Schwarze Milch“ eine so anrührende wie groteske Geschichte über Heimat und Entwurzelung, Fortschrittsglaube und Konsumzwang verfasst. Was macht das Leben in der (Post-) Moderne, eine aktive Teilnahme am immer schneller und unübersichtlicher werdenden Lauf der Welt letztendlich aus, welche Bedürfnisse und Sehnsüchte sind fürs Glücklichsein wesentlich? Und was haben Haushaltsgeräte, Versandkosten, Gott, selbstgebrannter Schnaps und Tante Páscha damit zu tun? Die Antwort auf alle diese Fragen liegen sicher irgendwo am Rande eines Schienenstrangs zwischen Metropole und Provinz verborgen, ob in Russland oder anderswo.
Zum Regisseur
Jan Stephan Schmieding wurde 1975 in Oberhausen/Rheinland geboren. Während seines Anglistik-, Politik- und Geschichtsstudiums an der Universität Bonn inszenierte er mehrfach Shakespeare im englischen Original, arbeitete als freier Journalist und absolvierte Regie- und Dramaturgie-Assistenzen bei Roberto Ciulli am Theater an der Ruhr in Mülheim.
2005 ging er, nach drei Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Düsseldorf und Münster, als Regieassistent ans Schauspielhaus Zürich. Von 2007 bis 2011 arbeitete er als Produktionsleiter für die Salzburger Festspiele und inszenierte als freier Regisseur am Theater Bonn. Seit 2012 war er als Schauspieldramaturg am Konzert Theater Bern tätig, wo er einmal im Jahr als Regisseur arbeitete. Außerdem war er als Gast-Dozent an der Hochschule der Künste in Bern tätig. Jan Stephan Schmieding wechselte mit der Spielzeit 2015.2016 als Dramaturg ans Schauspielhaus Graz, wo er auch Regiearbeiten verwirklicht: Zuletzt inszenierte er das von Publikum und Kritik gefeierte „The Who and the What“ von Ayad Akthar (Spielzeit 2018.2019), das in dieser Saison wiederaufgenommen wurde.
Aus dem Russischen von Alexander Kahl
Regie Jan Stephan Schmieding
Bühne Rosa Wallbrecher
Kostüme Tanja Kramberger
Musik Bernhard Neumaier
Dramaturgie Martin Baasch
Theaterpädagogik Viola Novak
Mit Beatrix Doderer
Maximiliane Haß
Clemens Maria Riegler
Lukas Walcher
Rudi Widerhofer
Sarah Zaharanski
Amrito Geiser
Susanne Göttlich
Nina Schnepf
Lena Schulz
Markus Waldhauser
weitere bereits disponierte Vorstellungen am 24. Jänner sowie am 3., 14. und 24. Februar, jeweils 20.00 Uhr, HAUS ZWEI
Tickets
T 0316 8000, F 0316 8008-1565, E tickets@ticketzentrum.at
I www.schauspielhaus-graz.com