Édouard Louis erzählt eine hochkomplexe Geschichte über sexuelle Gewalt und kulturelle Identität. Er wählt dabei einen literarischen Kunstgriff, der dem Roman seine spezifische Theatralität verleiht: Er schildert das Erlebnis über weite Strecken aus der Perspektive seiner Schwester. Édouard belauscht, wie sie ihrem Mann schildert, was Édouard ihr soeben erzählt habe. Durch diese Perspektive wird der Roman auch zum Porträt einer entfremdeten Familie, zweier Geschwister, die sich in ihren Identitäten und Biographien völlig unterschiedlich entwickelt haben. Er untersucht Erfahrungen von Rassismus, von Homophobie.
Der 1992 geborene Autor Édouard Louis gilt seit der Veröffentlichung seines ersten Romans "Das Ende von Eddy" (2015) als eine der wichtigsten Nachwuchsstimmen der europäischen Literatur. Mit "Im Herzen der Gewalt" kommt erstmals ein Roman von Édouard Louis auf eine österreichische Theaterbühne.
Nach dem Roman von Édouard Louis
In einer Bühnenfassung von Tomas Schweigen & Tobias Schuster
Produktionsteam
Besetzung: Clara Liepsch, Steffen Link, Josef Mohammed
Autor: Édouard Louis
Regie: Tomas Schweigen
Bühne: Stephan Weber
Kostüme: Anne Buffetrille
Musik: Jacob Suske
Dramaturgie: Tobias Schuster
Regieassistenz: Christina Ulrich