«Überauß lustig und maenniglich nutzlich zu lesen» sei die Geschichte vom heiligen Toren Simplicius, meint sein Erfinder, der Autor Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen. Ein einfältiges, womöglich adeliges Findelkind erlebt die Gräuel des 30-jährigen Krieges, wird selbst zum Soldaten, Forscher, Scharlatan und Galeerensklaven, bereist die marode «beste aller möglichen Welten» und geht am Ende als Einsiedler in den Wald.
Der Komponist Karl Amadeus Hartmann nahm diesen Klassiker der deutschsprachigen Literatur als Vorlage für seine nach dem Titelhelden benannte Kammeroper. Entstanden für die Schublade im Zweiten Weltkrieg, ist dieses Werk ein Zeugnis aus der inneren Emigration, ein beeindruckendes Manifest wider die Grausamkeiten des Krieges.
Regisseurin Eva-Maria Höckmayr inszeniert Hartmanns pessimistischen Blick auf den Verlust der Zivilisation als Salto Mortale in die Abgründe der menschlichen Seele.
Bilder einer Entwicklung aus dem deutschen Schicksal nach Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen von Karl Amadeus Hartmann (Urfassung) / Idee und Szenarium von Hermann Scherchen, Text von Wolfgang Petzet und Karl Amadeus Hartmann
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung
Hansjörg Sofka
Regie
Eva-Maria Höckmayr
Bühne & Kostüme
Ralph Zeger
Dramaturgie
Diana Merkel, Andreas Karl
Simplicius Simplicissimus
Marie Smolka
Einsiedler / Gouverneur
Florian Stern
Feldwebel / Bauer
Oliver Sailer
Landsknecht
Benjamin Chamandy
Hauptmann
Nikita Voronchenko
Erzählerin
Eleonore Bürcher
TENM - Tiroler Ensemble für neue Musik
Laien Sänger:innen