Der Einsatz auf dem Schuldschein sei ohnehin nur Spaß, behauptet Shylock. Insgeheim jedoch hasst er Antonio, mit ihm die ganze venezianische Gesellschaft, die ihn, den Juden, seit je mit Füßen tritt und nur an seinem Geld interessiert ist. Als seine Tochter Jessica zum allgemeinen Spott mit dem Christen Lorenzo durchbrennt, sieht Shylock rot. In seine Wut bricht die Nachricht von Antonios Ruin herein, dessen Schiffe alle gesunken sind. Von Rachedurst getrieben fordert Shylock nun sein Pfand.
Währenddessen hat Bassanio in Belmont die Aufgabe gelöst, an der die anderen Verehrer scheiterten, und Porzia samt ihrem Vermögen zur Seinen gemacht. Als er von Antonios Schicksal hört, eilt er zurück nach Venedig, um Shylock doppelt und dreifach auszubezahlen, doch diesem geht es längst nicht mehr um Geld. Verkleidet als Rechtsexperte mischt sich schließlich Porzia in die Gerichtsverhandlung ein. Als auch ihr Gnadenappell Shylock nicht erweicht, dreht sie den Spieß brutal um und hinter dem edlen Schein Venedigs und Belmonts tritt eine feindselige, hermetische Oberschicht hervor, die die eigenen Werte im Handumdrehen verrät.
Regie: Christian Stückl
Bühne & Kostüm: Stefan Hageneier
Musik: Tom Wörndl
Dramaturgie: Rose Reiter
Antonio
Silas Breiding
Bassanio
Jonathan Hutter
Graziano
Jan Meeno Jürgens
Lorenzo
Vincent Sauer
Shylock
Pascal Fligg
Jessica, Shylocks Tochter
Henriette Nagel
Porzia
Carolin Hartmann