Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Marina Hellmann gestorbenMarina Hellmann gestorbenMarina Hellmann gestorben

Marina Hellmann gestorben

Die Bühnenbildnerin Marina Hellmann ist nach kurzer, schwerer Krankheit in Dortmund gestorben. Ihre letzte Arbeit einer Opernproduktion ist das Bühnenbild für die Inszenierung von Matthias Davids „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár, die am Silvesterabend in Dortmund Premiere haben wird. Während einer Matinee zur „Lustigen Witwe“ war sie vergangenen Sonntag zusammengebrochen und wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht, wo sie am 20.12.2011 verstarb.

 

Leitung und Mitarbeiter der Staatsoper Hannover sind bestürzt und fassungslos über den plötzlichen Verlust. „Marina Hellmann wird uns nicht nur als hoch geschätzte Kollegin fehlen, die mit viel Leidenschaft, Kreativität, Sachverstand und balkanischem Temperament an die Arbeit ging, sondern auch als Freundin, die für uns alle unerwartet, mitten aus dem Leben gerissen wurde. Unsere Gedanken sind bei ihrem Ehemann, ihren Ange-hörigen und ihren Freunden.“, so Intendant Michael Klügl.

 

An der Staatsoper Hannover verantwortete sie die Bühnenbilder zu den Inszenierungen von Matthias Davids „Im weißen Rössl“ von Ralph Benatzky und Gioachino Rossinis „Die Reise nach Reims“, die am kommenden Freitag zum letzten Mal in dieser Spielzeit auf dem Programm steht. Das Hannoveraner Publikum kennt Marina Hellmann aber auch als Ausstatterin der opulenten und phantasievoll ausgestatteten Opernbälle seit dem Jahr 2007.

 

Die Entwürfe und Planungen von Marina Hellmann zur Ausstattung des diesjährigen Opernballs unter dem Motto „Pasión Argentina!“ sind abgeschlossen und werden derzeit in den Werkstätten der Staatsoper Hannover umgesetzt.

 

Marina Hellmann stammte aus Serbien und studierte Architektur in Belgrad. In ihrer Heimat stattete sie über 100 Produktionen aus und erhielt dafür zahlreiche Auszeichnungen. 1991 kam sie an das Theater an der Ruhr in Mülheim, 1993 an die Wuppertaler Bühnen. Seit 1994 war sie freischaffend tätig, unter anderem in Düsseldorf, Bremen, Antwerpen, Lübeck, Kiel, Rostock, Hamburg, Hannover, Mainz, Weimar, Berlin, Linz und Klagenfurt. Auch nach Übersee – Seoul, Bogota, Damaskus – führte sie ihre Arbeit. Neben ihrer Tätigkeit als Bühnenbildnerin veröffentlichte sie Beiträge in Fachzeitschriften und unterrichtete am Institut für neue Theaterformen in Belgrad. 2007 war sie für die Raumgestaltung der Freilichtspiele „Das große Welttheater“ in Einsiedeln (Schweiz) mit seinen rund 500 Teilnehmern verantwortlich. Seit 2009 unterrichtete sie als Gastdozentin Bühnenbild im Fachbereich Theaterregie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

HARMONISCHE VIELSCHICHTIGKEIT - Bietigheimer Orgelherbst mit Przemyslaw Kapitula in der St. Laurentiuskirche BIETIGHEIM-BISSINGEN

Gleich zu Beginn überzeugte der aus Warschau stammende Organist Przemyslaw Kapitula mit Fantasie und Fuga in a-Moll BWV 561 von Johann Sebastian Bach. Dabei arbeitete er die thematische Verarbeitung…

Von: ALEXANDER WALTHER

NARR ZWISCHEN ROTEN VORHÄNGEN - "Was ihr wollt" von William Shakespeare im Schauspielhaus Stuttgart

Der Narr spielt in dieser insgesamt geglückten Inszenierung von Burkhard C. Kosminski eine herausragende Rolle. Er weiß immer mehr und spricht die Leute sogar im Publikum und Zuschauerraum an. "Wie…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLÜHENDES BEKENNTNIS ZUR MENSCHLICHKEIT - Teodor Currentzis mit dem SWR Symphonieorchester

Es war eine ungewöhnliche Saisoneröffnung. Als Uraufführung erklang zunächst "Gospodi Vozvah" als Psalmodie für Viola und Orchester des serbischen Komponisten Marko Nikodijevic, der zunächst in…

Von: ALEXANDER WALTHER

RAP MIT SAUERKRAUT - Konzert "Belonging together" im Opernhaus Stuttgart

Dieses Konzert war als Saison-Auftakt schon etwas Besonderes. Da zeigte doch die Food-Influencerin Diana Scholl raffinierte kulinarische Sauerkraut-Kompositionen vom Superkraut-Festival des…

Von: AlEXANDER WALTHER

FASZINATION FÜR BACH - Weitere Bach-Kantaten mit der Gaechinger Cantorey in der Stiftskirche HERRENBERG

Wieder überzeugte die Gaechinger Cantorey unter der Leitung von Hans-Christoph Rademann bei der einfühlsamen und klanglich opulenten Wiedergabe von Kantaten Johann Sebastian Bachs.  

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑