Im Bauch des Pferdes warten jedoch schon schwerbewaffnete Griechen, um die Vernichtung Trojas zu besiegeln. Nur Aeneas erhält vom Geist Hektors den Auftrag, kampflos zu fliehen und in Italien ein neues Troja zu erbauen. Als heimatlose Flüchtlinge gelangen Aeneas und seine Mannschaft nach Karthago. Dort hat die Königin Dido ein neues Staatswesen errichtet. Aeneas bleibt, Dido und er werden ein Liebespaar. Doch der Frieden ist brüchig, sie vernachlässigt den Staat, er seinen Auftrag – bis ein göttlicher Befehl Aeneas’ Abreise nach Italien befiehlt. Die verlassene und sterbende Dido verflucht Aeneas und sein zukünftiges Reich in Rom.
Hector Berlioz knüpft in der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder an die Tragédie lyrique Christoph Willibald Glucks an und wendet sich einem der großen Stoffe der griechischen Antike zu: dem Fall Trojas. Aber nicht die „Ilias“ des Homer inspiriert ihn, sondern die „Aeneis“ des Vergil, in welcher der Gründungsmythos Roms im Sinne von Kaiser Augustus geschaffen wurde. Aeneas, Sohn der Göttin Venus, muss nicht nur als Einziger das brennende Troja überleben, er wirft auch die Liebe zur unglücklichen Königin Dido über Bord und reißt Karthago in den Abgrund, um nach Italien zu gelangen. In einer mythologischen Oper ohne Götter erheben sich die Menschen selbst zu Göttern, mit doppelt tragischem Ausgang.
Das enorme, fünfaktige Werk ist der Höhepunkt von Berlioz’ Schaffen und sprengt alle Rahmen seiner Zeit. 1863 fand in Paris unter dem Titel „Les Troyens à Carthage“ eine Uraufführung der Akte 3 bis 5 statt. Die gesamte Musik wurde erst im 20. Jahrhundert zusammenhängend aufgeführt. Etwa um dieselbe Zeit als Richard Wagner „Tristan und Isolde“ schreibt, schafft Berlioz das andere unsterbliche Liebespaar der romantischen Oper: Dido und Aeneas, deren entrücktes Duett „Nuit d’ivresse et d’extase infinie“ zu den ganz besonderen Momenten der Operngeschichte zählt. Regie führt Johannes Erath, der an der Oper Köln mit Gounods „Faust“, Massenets „Manon“ und Saariahos „L’amour de loin“ schon zahlreiche faszinierende Opernabende geschaffen hat. Die musikalische Leitung liegt bei Generalmusikdirektor François-Xavier Roth.
Musikalische Leitung François-Xavier Roth
Inszenierung Johannes Erath
Bühne & Kostüm Heike Scheele
Co-Bühnenbild Norman Heinrich
Video Bibi Abel
Licht Andreas Grüter
Dramaturgie Stephan Steinmetz
Chorleitung Rustam Samedov
Chor der Oper Köln
Zusatzchor der Oper Köln
Orchester Gürzenich-Orchester Köln
Statisterie Statisterie der Oper Köln
TROJA
CASSANDRE Isabelle Druet
CHORÈBE Insik Choi
ÉNÉE (AENEAS) Enea Scala / Mirko Roschkowski
PANTHÉE Lucas Singer
ASCAGNE Giulia Montanari / Maike Raschke
PRIAM Matthias Hoffmann
HÉCUBE KS Dalia Schaechter
HELENUS SeungJick Kim
L’OMBRE D‘HECTOR Sung Jun Cho
UN CHEF GREC Christoph Seidl
KARTHAGO
DIDON Veronica Simeoni
ANNA Adriana Bastidas-Gamboa
NARBAL Marco Spotti
ÉNÉE (AENEAS) Enea Scala / Mirko Roschkowski
IOPAS Dmitry Ivanchey
PANTHÉE Lucas Singer
ASCAGNE Giulia Montanari / Maike Raschke
HYLAS Young Woo Kim
PREMIER SOLDAT TROYEN David Howes
DEUXIEME SOLDAT TROYEN Christoph Seidl
LE DIEU MERCURE Sung Jun Cho
UN PRÊTRE DE PLUTON David Howes
Die Kurzeinführungen zu „Les Troyens“ beginnen 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn und finden in Saal 3 im StaatenHaus statt.
WEITERE VORSTELLUNGEN 28. September › 18 Uhr / 1. Oktober › 18 Uhr / 3. Oktober › 16 Uhr /
6. Oktober › 18 Uhr /9. Oktober › 16 Uhr / 12./15. Oktober › 18 Uhr
ORT StaatenHaus, Saal 1