Sein Aufstieg und Fall erregte zu Beginn des 18. Jahrhunderts viel Aufsehen und bewegt bis heute die Gemüter: Argwöhnisch und neidisch wird der schwindelerregende Karrieresprung Oppenheimers zum unverzichtbaren und äußerst einflussreichen ökonomischen – und politischen – Berater des Herzogs von Württemberg beäugt. Und als der Herzog plötzlich verstirbt, entfesselt sich eine mörderische antisemitische Hetzkampagne: Angeklagt der Majestätsbeleidigung, des Hochverrats, des sexuellen Verkehrs mit Christinnen und zahlreicher anderer willkürlich gesammelter Delikte, wird Joseph Süß Oppenheimer am 4. Februar 1738 vor den Toren Stuttgarts
erhängt.
Nach den beiden Opern Der Spiegel des großen Kaisers (1996/1997) und Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung (2001/2002) nimmt das Theater Krefeld und Mönchengladbach mit Joseph Süß nun zum dritten Mal ein Werk des Opernkomponisten Detlev Glanert (geb. 1960 in Hamburg) in seinen Spielplan auf. Trauer, Schrecken, Lachen – Glanerts Stücke erforschen emotionale Aggregatszustände und machen die Annäherung an zeitgenössische Musik zu einer lohnenswerten Erfahrung.
Libretto von Werner Fritsch und Uta Ackermann
Musikalische Leitung: Kenneth Duryea
Inszenierung: Jan-Richard Kehl
Bühne und Kostüme: Frank Hänig
Choreinstudierung: Maria Benyumova
Choreografie: Annett Scholwin
Dramaturgie: Ulrike Aistleitner
Mit: Eva Maria Günschmann, Debra Hays, Isabelle Razawi; Christoph Erpenbeck, Igor Gavrilov, Walter Planté, Tobias Scharfenberger, Tobias Wessler; Chor und Statisterie des Theaters Krefeld und Mönchengladbach; Die Niederrheinischen Sinfoniker
Weitere Termine:
28. April (20 Uhr), 6. (20 Uhr), 10. (20 Uhr), 19. Mai (20 Uhr), 8. Juni (20 Uhr), 3. (19.30 Uhr),
8. Juli (20 Uhr) 2011
Die Produktion wird gefördert im Rahmen des Fonds Neues Musiktheater.