Gequält von einer Sinnkrise flüchtet sich der Komponist Max vor dieser beschleunigten, rastlosen Welt in die Einsamkeit. Die Sängerin Anita vermag ihn durch ihre Liebe wieder ans Leben zu binden. Doch das dünne Fundament ihrer Beziehung droht zu zerbrechen, als sie verspätet von einer Gastspielreise zurückkehrt. In Paris, dem europäischen Ort der Freiheit, hat sie eine romantische Nacht mit dem Geigenvirtuosen Daniello verbracht, dem unterdessen seine kostbare Amati-Geige von dem afroamerikanischen Jazzmusiker Jonny gestohlen wurde.
Eine groteske Jagd nach dem Instrument beginnt, an deren Ende Jonny und sein Jazz über das tradierte Kultursystem des alten Europa triumphieren: Auf einer Bahnhofsuhr, die sich in eine Weltkugel verwandelt, spielt er zum Tanz auf und markiert damit den Anbruch einer neuen Zeit.
Regisseur Frank Hilbrich war nach Assistenzen am Bremer Theater und der Oper Stuttgart sowie ersten eigenen Inszenierungen von 1999 bis 2002 Chefregisseur für Oper am Staatstheater Schwerin. Seit 2002 arbeitet er freiberuflich an zahlreichen Theatern in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Neben Werken des 20. Jahrhunderts und Uraufführungen sowie Opern von Rossini und vereinzelt auch Operetten bildet die Beschäftigung mit dem Werk Wagners, unter anderem »Der Ring des Nibelungen« (2006 bis 2010), »Lohengrin« (2012) und »Parsifal« (2013) am Theater Freiburg, einen Schwerpunkt in
Frank Hilbrichs Regietätigkeit. Zuletzt inszenierte er die Uraufführung von »Peter Pan« an der Staatsoper Stuttgart, »La Damnation de Faust« am Staatstheater Saarbrücken, Brittens »The Turn of the Screw« am Theater Bremen und «Lady Macbeth von Mzensk« an der Staatsoper Hannover. Mit wird er 2014/15 sein Debüt an der Semperoper Dresden geben. Mehrfach wurden seine Produktionen in der
Fachpresse als »Inszenierung des Jahres« nominiert.
Kreneks Oper »Jonny spielt auf« bildet den Auftakt der neuen DNT-Musiktheater-Reihe »Oper der Zwanziger Jahre«
Musikalische Leitung: Martin Hoff
Regie: Frank Hilbrich, Bühne: Volker Thiele, Kostüme: Gabriele Rupprecht
Dramaturgie: Kathrin Kondaurow
mit Alexander Günther, Larissa Krokhina, Krister St. Hill, Bjørn Waag, Steffi Lehmann,
Sebastian Campione / Daeyoung Kim, Artjom Korotkov und dem Opernchor des DNT
Es spielt die Staatskapelle Weimar
Weitere Vorstellungen: 5.6., 19.30 Uhr, 9.6., 18 Uhr und 5.7., 19.30 Uhr