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Jens Harzer ist neuer Träger des Iffland-Rings

März 2019

Der neue Träger des renommierten Iffland-Rings heißt Jens Harzer. Der im Februar gestorbene Schweizer Schauspieler Bruno Ganz hatte das 47-jährige Ensemblemitglied des Thalia Theaters testamentarisch zu seinem Nachfolger als «bedeutendstem und würdigstem» Schauspieler im deutschsprachigen Raum bestimmt. Das wurde erst heute nach wochenlangen Spekulationen bekannt.

 

Der diamantbesetze Ehrenring wird auf Lebenszeit vergeben und gilt als eine der höchsten Auszeichnungen für deutschsprachige Theaterkünstler. Er trägt das Portrait des Schauspielers, Theaterdirektors und Dramatikers August Wilhelm Iffland (1759–1814) und ist seit den Fünfzigerjahren zweckgebundenes Eigentum der Republik Österreich. Bruno Ganz bekam den Iffland-Ring 1996 von Josef Meinrad vermacht. Nach Ganz‘ Tod gab es eine Debatte darüber, ob der höchst renommierte Ring zukünftig auch an Frauen vergeben werden dürfe, denen seit 1978 ein weniger bekanntes „weibliches Pendant“, der Alma-Seidler-Ring verliehen wird.

Jens Harzer, 1972 in Wiesbaden geboren, absolvierte seine Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Ab 1993 gehörte er 16 Jahre lang zum Ensemble von Dieter Dorn, zunächst an den Münchner Kammerspielen, dann am Bayerischen Staatsschauspiel. Daneben gastierte er unter anderem an der Schaubühne Berlin, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Schauspiel Frankfurt, bei der Ruhrtriennale, am Deutschen Theater Berlin und am Burgtheater Wien. Seit 2000 ist er regelmäßiger Gast bei den Salzburger Festspielen. Wichtige künstlerische Weggefährten sind unter anderem Dieter Dorn, Herbert Achternbusch, Peter Zadek, Andrea Breth, Luc Bondy und Jürgen Gosch. Im Kino arbeitete er u.a. zusammen mit Michael Verhoeven, Hans-Christian Schmid, Bülent Akinci und Wim Wenders.

In der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ wurde Jens Harzer 2008 und 2011 zum Schauspieler des Jahres gewählt.

Seit 2009 ist Jens Harzer festes Ensemblemitglied des Thalia Theaters Hamburg. Er arbeitete unter anderem mit den Regisseur*nnen Luk Perceval, Dimiter Gotscheff, Leander Hausmann und Johan Simons. Zur Zeit steht er in „Fountainhead“ (nächste Vorstellung am 27. April),  „Penthesilea” (30. und 31. März), „Cyrano de Bergerac“, „Iran Konferenz“ und „Srebrenica – I counted my remaining life in seconds“ auf der Bühne. Am 11. Mai hat er in Leander Haußmanns Regie Premiere mit und als „Amphitryon“.

Die Inszenierung von „Immer noch Sturm“ in der Regie von Dimiter Gotscheff, derzeit als umjubeltes und ausverkauftes Gastspiel an der Berliner Volksbühne zu sehen, ist ein weiterer Höhepunkt des Thalia-Programms mit Jens Harzer. Die Produktion wird voraussichtlich weiterhin in Hamburg zu sehen sein.

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