Dabei wird die Titelpartie in den ersten beiden Akten der Oper zum ersten Mal in ihrer 130-jährigen Aufführungsgeschichte so gesungen, wie der Komponist sie ursprünglich geplant hatte: von einem Bariton!
Mozarts Don Giovanni wird in Hoffmanns übersteigertem Empfinden zum Ausgangspunkt einer vom
Wahnsinn getriebenen Reise durch bizarre Welten. Hoffmanns abgöttische Bewunderung für die Sängerin Stella in der Rolle der Donna Anna gebiert immer neue Frauenbilder: die Puppe Olympia, die seelenlose Kunststücke präsentiert; die Sängerin Antonia, die sich zu Tode singt; die Kurtisane Giulietta, die Hoffmanns Spiegelbild raubt. Skurrile Nachtgestalten wie Olympias Schöpfer Spalanzani oder der furchterregende Augenverkäufer Coppelius, Antonias gestrenger Vater Crespel oder der diabolische Doktor Mirakel, der überdrehte Pitichinaccio oder der zwielichtige Dapertutto lassen Hoffmanns imaginäre Reise zum albtraumartigen Horrortrip werden. Am Ende bietet selbst Mozart keine Rettung mehr. Verfolgt von den eigenen Dämonen, hat sich Hoffmann längst in seinen Fantasien und Angstträumen verloren.
Der bis heute anhaltende Erfolg von Offenbachs unter schwierigen Umständen erst posthum uraufgeführter fantastischer Oper ist nicht allein ihrer fantasievollen Handlung zu verdanken, sondern vor allem dem nicht enden wollenden Ideenreichtum der Offenbachschen Partitur. »Das Lied von Kleinzack«, die Arie der Olympia oder die berühmte Barcarole sind nur drei ihrer zahlreichen Glanznummern.
Libretto von Jules Barbier
nach dem gleichnamigen Drama von Jules Barbier und Michel Carré
Musikalische Leitung
Stefan Blunier, Daniel Huppert
Barrie Kosky
Bühnenbild und Kostüme
Katrin Lea Tag
Dramaturgie
Ulrich Lenz
Chöre
David Cavelius
Diego Leetz
Hoffmann 1
Uwe Schönbeck
Hoffmann 2
Dominik Köninger, Gyula Orendt, Tom Erik Lie
Hoffmann 3
Edgaras Montvidas, Alexander Lewis
Stella / Olympia / Antonia / Giulietta
Nicole Chevalier, Sydney Mancasola
La Muse / La mère d’Antonia
Karolina Gumos, Alexandra Kadurina
Lindorf/Coppélius/Le docteur Miracle/ Dapertutto
Dimitry Ivashchenko, Jens Larsen
Andrès/Spalanzani/ Pitichinaccio
Peter Renz, Ivan Tursic
Lindenquintett Berlin
Cochenille/Crespel/Peter Schlémil
Philipp Meierhöfer, Alexey Antonov