Unter dem Dach eines der größten Produktionshäuser für Tanz in den Niederlanden, dem Korzo Theater, entstanden in den vergangenen sechs Jahren emotional kraftvolle und körperliche Choreografien wie „Kick the Bucket“, „Hide And Seek“, „Exhausting Space“ sowie „Waiting for the Barbarians“, wobei Letzteres eine Zusammenarbeit mit dem Theaterregisseur Michiel de Regt war.
Doch auch weit über die niederländischen Grenzen hinaus war Iván Pérez in den letzten Jahren mit seinen Choreografien zu sehen. Er arbeitete erfolgreich mit internationalen Kompanien wie dem Ballet Moscow in Russland oder der Compañía Nacional de Danza in Madrid, Spanien. Für die renommierten Balletboyz aus London choreografierte er bereits 2015 das Stück „Young Men“, welches unter anderem im namenhaften Sadler’s Wells Theatre in London aufgeführt wurde. In einer Spielfilmfassung gewann das Werk dieses Jahr die Auszeichnung Rose d’Or und einen Golden Prague.
Eine weitere bedeutende Kooperation führte Pérez nach Taiwan, wo seine Arbeiten mit dem Dance Forum Taipei auch im National Theatre Taipei zu erleben waren. Unter großer Anerkennung von Publikum und Fachkritik gründete er in den Niederlanden 2016 seine eigene Company INNE. Das erste Stück „The Inhabitants“ feierte beim Operaestate Festival in Italien seine Premiere.
Intendant Holger Schultze ist besonders stolz, dass er diesen international renommierten Ausnahmechoreografen für Heidelberg gewinnen konnte. Er ist überzeugt, dass damit die Erfolge der Tanzkompanie, die er mit Beginn seiner Intendanz hier wieder fest verankert hat, weiter fortgeschrieben werden und dem Publikum zahlreiche interessante, spannende Tanzabende präsentiert werden. Er freut sich darauf, dass mit Iván Pérez das Renommee des Tanzes weit über die Landesgrenzen hinausstrahlen wird.
„Ich habe vor, das Dance Theatre Heidelberg als einen kreativen und innovativen Umschlagplatz innerhalb der globalen Tanzwelt zu positionieren“, so Pérez. Dafür wird er beispielsweise mit inspirierenden neuen Partnern aus den Bereichen Tanz, bildender Kunst und Musik sowie der soziologischen und naturwissenschaftlichen Forschung kooperieren. Er möchte Verbindungen mit Bildungseinrichtungen eingehen, um auch tanztheoretische Forschung und Kommunikation über und mittels Tanz zu fördern sowie vorhandene Beziehungen mit nationalen und internationalen Theatern ausbauen.
Sein künstlerisches Team, mit dem er in Heidelberg eng zusammenarbeiten wird, setzt sich aus dem mehrfach ausgezeichneten australischen Choreografen James Batchelor als seinem Assistenten und der jungen Leipziger Dramaturgin Jenny Mahla zusammen. Gemeinsam werden sie die Visionen von Pérez verwirklichen, die einen inhaltlichen Schwerpunkt auf die Anliegen und Potentiale der Millennium-Generation legen.
Derzeit ist der Choreograf mit seiner neuesten Arbeit „Becoming“ in den Niederlanden und London auf Tour. Im nächsten Jahr wird er, bevor er im September 2018 in Heidelberg startet, mit dem Ballett der Pariser Oper arbeiten und diese Kreation auch in New York zeigen.