In der Performance wird der Körper zum Schauplatz für Macht, Konflikt, Widerstand und Angriff. Die Körperbilder dringen langsam und stetig in den Lebensraum ein und konfrontieren die Zuschauenden ungefragt – so wie auch Gewalt meist schleichend in das Leben eindringt. Durch die Entzerrung und extreme Verlangsamung der Bewegungsabläufe in der Begegnung mit Menschen auf der Straße werden Zusammenhänge, Ursache und Wirkung in einen neuen Kontext gestellt – vielfältige Fragen werden aufgeworfen: Was macht die Performance mit den Menschen auf der Straße, die zufällige Beobachter werden? Werden Gewalt und Aggression nicht mehr mittelbar spürbar, wenn sie nur langsam genug in das Leben eindringen? Wie nutzen politische Systeme die Gewöhnung an Gewalt und Aggressionen? Heilt die Zeit die Wunden oder gewöhnen wir uns im Laufe der Zeit nur an diese?
2015 wurde SILENCE erstmals als 12-stündige Slowmotion-Performance im öffentlichen Raum in Köln gezeigt. Eine Vielzahl von Begegnungen und Gesprächen mit Zuschauenden und zum Teil mehrere Stunden begleitenden Passanten waren Teil des Projektes und bereicherten den Erfahrungsschatz von IPtanz. In der Re-Installation 2021 wird als zusätzlicher Themenkomplex „Berührung“ in die Performance eingebunden. Ein Begleitteam steht für Fragen und Gespräche zur Verfügung.
Performendes Team: Anika Bendel, Alice Gaspari, Ilona Pászthy, Diana Treder
Choreografisches Material: Ilona Pászthy in Zusammenarbeit mit dem Ensemble
Dramaturgie: Judith Ouwens
Kostüme: IPtanz
Produktionsleitung: Josefine Pfütze
8.8.2021, 12 – 18 Uhr
Altstadtroute: Roncalliplatz, Philharmonie, Rheinufer, Holzmarkt
Aktuelle Informationen auf www.ip-tanz.com oder www.facebook.com/IPtanz.
Über IPtanz
Seit 2000 entstehen mit der interdisziplinären Künstler:innengruppe um Ilona Pászthy Tanzproduktionen, die sowohl im öffentlichen Raum, als auch sitespezifisch und in theatralen Räumen vom Publikum erlebt werden können. National wie auch international (Ungarn, Rumänien, Südkorea, Kongo...) inszeniert, öffnen sie die Grenze zwischen dem Publikum und den Künstlern und ermöglichen eine unmittelbare Begegnung und einen direkteren Zugang zur Auseinandersetzung mit den Themen. Dabei spielen Medien sowie spartenübergreifende und internationale Kooperationen eine entscheidende Rolle. Basis ihrer Arbeit ist die genreübergreifende Bühnenkomposition von Zeitgenössischem Tanz, Performance, bildender sowie Medienkunst, Musik und darstellender Kunst.
Die Bewegungssprache ist stark von postmodernen Tanz- und Performancetechniken und einer ganz eigene Körpersprache aus den individuellen Gesten des Alltags geprägt. In den künstlerischen Konzepten reflektiert sie spartenübergreifend und sozialkritisch den Zeitgeist. Publikumsbildende Maßnahmen wie Publikumsgespräche und Formate für jugendliches Publikum, aber auch Ateliers für junge Nachwuchstänzer bspw. in Brazzaville und Kinshasa, sind wichtige Bestandteile der Arbeit, ebenso wie barrierefreie Projektkonzepte. Ihre Arbeiten sind vielfach nominiert und ausgezeichnet.
Förderer
SILENCE wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln.