Ein farbenfroher, bunter, kreativer und bewegter Tanztheaterabend von und für Chemnitzer Kinder und Jugendliche ist es geworden. Die Teilnehmer haben nicht nur Bühnenbild, Licht und Kostüme mitgestaltet und hergestellt: auf der Bühne wird getanzt, musiziert, gesungen und rezitiert.
Die jungen Leute haben sich zu Beginn des Projektes intensiv mit dem Maler Helmut Kolle und seinem Werk beschäftigt. Kolle stellt die Auseinandersetzung mit der eigenen Lebenssituation und der menschlichen Figur in das Zentrum seiner Darstellungen. Auch Jugendliche stehen vor der großen Herausforderung, sich mit ihrer eigenen Lebenssituation auseinanderzusetzen. Im Laufe des Projektes hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Gedanken zu diesem Thema vor dem Hintergrund von Kolles Leben künstlerisch umzusetzen.
Im Mittelpunkt der Überlegungen stand anfangs die persönliche Entwicklung Kolles, die er in seinen Werken bildlich verarbeitet. Im Tanztheaterstück wird diese nun durch die Verwendung von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ musikalisch dargestellt. So symbolisiert der Frühling den Beginn des Lebens, noch geprägt von Leichtigkeit, und geht in den Sommer über, verbunden mit dem puren Glück eines Kindes an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Der Herbst stellt den Wandel zum Jugendlichen dar und verdeutlich immer mehr, dass die Suche nach dem eigenen Ich nicht nur heiter, sondern auch beschwerlich sein kann. Letztlich steht am Ende dieser Entwicklung und Erfahrungen eine Person, die eine Idee vom eigenen Ich hat und sich selbst findet.
Zusammen mit Ballettdirektor Lode Devos haben die Kinder und Jugendlichen ein Stück entworfen, das durch die Verwendung eigens ausgewählter und selbst komponierter Musik auch einen direkten Bezug zu Chemnitz hat und die Situation der Jugendlichen hier beschreibt. Die „Reise von Klein zu Groß“ ist geprägt von bunten Erfahrungen, Liebe und Freude, aber auch von gesellschaftlichem Druck, Depression, Krankheit und dem Zwiespalt zwischen Kollektivität und Individualität.
Die Entdeckungsreise von Kolle und den jungen Menschen ist ein Koffer voller bunter Tücher, die sich im Laufe des Stückes zusammenfügen und, wie eine Teilnehmerin des Projektes es beschrieb, dafür sorgen, dass „am Ende des Weges ohne Ende ein goldenes Licht leuchtet“, so dass die Reise immer weitergehen kann und soll.
Initiiert von der Stadt Chemnitz, dem Ballett der Theater Chemnitz, dem Museum Gunzenhauser und dem Institut für Psychologie der TU Chemnitz
in Zusammenarbeit mit der Filmwerkstatt Chemnitz und der Waldorfschule Chemnitz
Musik: Antonio Vivaldi, Edith Piaf, eigene Kompositionen von Chemnitzer
Jugendlichen u. a.
Die nächste Vorstellung ist am 6. Mai 2011, 19.30 Uhr im Opernhaus Chemnitz.
Informationen unter www.theater-chemnitz.de/sparten/ballett/Grow_Up